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Sommerreise Juni 2024 Skandinavien


 

30.06.2024

 

Immer noch Vardø

 

Dafür, dass wir gar nicht nach Vardø fahren wollten, sind wir schon ganz schön lange da. Heute werden wir die vierte Nacht hier verbringen. Und es wird kein bisschen langweilig. Am letzten Freitag (28.6.) fallen wir erst morgens um 04:00 Uhr ins Bett. Immer noch herrscht die verzauberte Stimmung: das Meer glattes flüssiges Silber, der Himmel silbrig-blau, Windstille. Würden uns nicht die Augen fast von allein zufallen, hätten wir gerne noch länger durchgehalten. 

 

Die Wettervorhersage zeigte schon an, dass es einen Wetterumschwung geben würde. Als wir nach einigen Stunden Schlaf, später als gewöhnlich unser Frühstück einnehmen, ist die magische Stimmung vorbei. Noch sind Meer und Himmel blau, aber der Wind bläst stärker, das Meer wird unruhiger. Am Nachmittag zieht sich der Himmel zu. Man weiß gar nicht so recht, ob es Wolken sind oder Nebel. Alles gleichmäßig grau-weiß. Aber aus Nebel regnet es ja eigentlich nicht, also müssen es Wolken sein. Oder im Wechsel beides. Samstag und auch heute, am Sonntag, hat der Wind noch einmal gut zugelegt. Draußen auf offener See muss es ganz schön heiß hergehen, wenn es nach dem Wellengang geht, der an die Küste brandet. Die hohe Gischt hat uns veranlasst, Leo ein wenig vom Ufer wegzufahren. Auch weiß man ja nicht, wie hoch die Wellen hier eventuell werden können. 

 

Aber Wale und Robben lassen sich in ihrem natürlichen Element durch eine unruhige See und Wellengang überhaupt nicht stören. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Es müssen Unmengen von Fisch durch die auflaufende Flut in Küstennähe herum schwimmen. Durch den höheren Wasserstand halten sich auch die Wale noch dichter in Ufernähe auf. Riesige Vogelschwärme von der gegenüber liegenden Vogelinsel Hornøya flattern aufgeregt durcheinander. Oft sehen wir nur einen Wal, aber immer wieder taucht auch ein zweiter und sogar dritter auf. Manchmal ein großer und ein kleiner, eng nebeneinander schwimmend. Vielleicht Mutter und Kind. Sie ziehen Kreise und treiben so die Fischschwärme zusammen. In der Luft ballen sich die Vogelschwärme zusammen, so können wir in etwa ahnen, wo eventuell bald einer der Wale an die Oberfläche kommt. Zwei-drei Mal schnellen die riesigen Tiere mit ihrem Kopf und einem Teil des Rumpfes aus dem Wasser. Einmal - und da mussten wir beide laut juchzen - steigen zwei Wale simultan, wie choreographiert, zu etwa einem Viertel ihres Körpers aus der Wasseroberfläche heraus. Herrlich anzusehen. Nur leider geschieht so etwas immer dann, wenn man gerade nicht fotografiert, sondern sich drinnen aufwärmt. Schwarze Minuten für das Fotografenherz.

 

Jetzt gerade, es ist Sonntag, 17:40 Uhr, gibt Heiko erst einmal das Fotografieren auf. Die Linse ist beschlagen. Um uns herum herrscht dicke Suppe. Die Radaranlage von Vardø, die Häuser ... nichts davon existiert mehr. Und die Wale haben sich wohl auch fürs Erste mal wieder eine Ruhepause gegönnt. 


 

27.-28.06.2024

 

28.6. Vardø, morgens 01:20

 

Jetzt stehen wir hier, mitten in der Nacht, in Vardø mit Blick aufs Meer und können uns an dem zauberhaften Anblick nicht sattsehen. Alle Müdigkeit ist verflogen. Meer und Himmel schimmern silbern, es herrscht nahezu Windstille, die Sonne steht handbreit über dem Horizont und fängt bereits wieder an zu steigen. Und direkt vor uns, vielleicht 150 bis 200  Meter vor der Küste tummeln sich Buckelwale. Wir trauen unseren Augen kaum. So dicht hatten wir vor vielen Jahren mal Pottwale auf einer Walsafari vom Boot aus erlebt. Und jetzt von Land aus, nein noch besser, aus Leos Heckfenster heraus fotografiert Heiko Wale. Es ist unglaublich.  Eine magische Stimmung, jetzt inzwischen um 03:30. 

 

Tagsüber war es bis auf die Morgenstunden bewölkt und etwas regnerisch. Die Bucht in Hamningberg ist zwar ganz hübsch, aber auf Dauer langweilig. Gegen Abend wird die Luft klar, die Sonne lässt die Wiesen in einem satten Grün erstrahlen. Wir zögern nicht lange, schnell ist der Entschluss zur Rückfahrt gefasst. Jetzt in diesem Licht bei tiefer stehender Sonne und der glasklaren Luft erleben wir die zerklüftete Küste mit anderen Augen als bei der Herfahrt, als die Felsen dunkel, nahezu schwarz waren und fast ein wenig bedrohlich wirkten. Jetzt erkennt man die Mehrfarbigkeit der steil aufragenden Felswände, in Ocker, Gelb oder Grau setzen sich die einzelnen Schichten von einander ab. Das satte Grün des Bewuchses bildet einen wunderschönen Kontrast dazu. Nur leider ist Anhalten immer dann nicht möglich, wenn man diese Bilder mit der Kamera festhalten möchte. 

 

So richtig wissen wir noch gar nicht, wohin wir nun eigentlich wollen und bleiben erst einmal auf dem Schotterplatz am Fluss. Diesmal stehen schon vier andere WoMo's hier. Aber Platz ist genug da. Wir sind noch nicht lange vor Ort, streicht ein Füchslein um die Wagen herum. Kein Polarfuchs, aber hübsch mit seinem rotbraunen Fell, schwarzen Füßen und buschigem grauen Schwanz. 

 

Beim Fotografieren draußen kommt Heiko mit dem italienischen Nachbarn ins Gespräch, der ihm mit Händen und Füßen und mit Hilfe der Übersetzungs-App erzählt, dass er in Vardø viele Robben gesehen hätte.  Der Polartag ist noch lang, dann lass uns nach Vardø fahren. Da wollten wir diesmal eigentlich gar nicht hin. Wir waren schon oft dort, haben das Pomormuseum und das sehr beeindruckende Hexenmahnmal vor einigen Jahren besucht, der Ort selbst ist nicht schön und hat seine besten Tage längst hinter sich. Viele der Gebäude sind dem Verfall preisgegeben. An einigen Stellen hat man den Eindruck einer Geisterstadt, nur von Möwen bewohnt, die ihre Jungen auf jedem noch so kleinen Vorsprung großziehen. Es ist die einmalige Lage auf einer kleinen Insel, vom Meer rundherum umgeben, die den Ort zu etwas Besonderem machen. 

 

Der geschotterte, recht große Parkplatz am nördlichen Ende der Insel, etwas außerhalb Vardøs, ist natürlich (leider) gut besucht, als wir ankommen und Heiko wäre am liebsten gleich wieder umgekehrt. So viele Wagen stehen dort entlang der Küste. Was für ein Kontrast zu unserem ersten Besuch vor 12/13 Jahren. Damals war hier Einsamkeit pur. Eine Lücke ist noch frei und auch breit genug. Ein Glückstreffer, wie sich bald herausstellt. Wir schauen aufs Meer ... und da sind sie, die Wale. Ach ja, das hätte ich fast vergessen: Robben schwimmen natürlich auch herum. Aber die sind im Moment nicht ganz so interessant.

 

 

"Vardø spielte während des Kalten Krieges eine wichtige Rolle im Frühwarnsystem der NATO. Die Kuppeln der Radargeräte, die das Bild der Gemeinde beherrschen, dienten aber auch zivilen Zwecken.

Seit 1998 befindet sich in Vardø eine Radarstation mit dem Namen Globus II. Offizielle Aufgabe ist die Verfolgung von Weltraummüll. Dieses X-Band-Radar dient allerdings auch für die National Missile Defense der USA. Seit Mitte 2017 wird eine weitere Anlage, Globus III, gebaut; sie soll 2020 fertiggestellt werden.[2] Im Februar 2018 wurde bekannt, dass sie größer ausfallen wird, als bislang bekannt. Einwohner Vardøs kritisierten dies und warfen den zuständigen Behörden in Norwegen und den USA gezielte Fehlinformationen vor.[3] Insgesamt gibt es vier große Radaranlagen in Vardø (Stand: 2022)."

 


 

24.-26.06.2024

 

Am Montag, den 24. haben wir uns einen schön faulen Tag gemacht in der Adlerbucht. Am Vormittag schien die Sonne und im Windschatten von Leo konnte man es gut aushalten. Irgendwann, als die Ebbe einsetzt, sind aus dem Nichts wieder die Adler eingetrudelt. Insgesamt 10 von ihnen sitzen etwas verstreut um die kleine Bucht herum.  Eine Rentierherde nähert sich und bewegt sich runter an den Strand. Dort schlabbern sie Wasser oder knabbern an den angeschwemmten Algen. Sie benötigen das Salz.

 

Irgendwann dreht der Wind und bläst kalt um die Ecke. Also Stühle wieder einpacken. Es ist nicht nur kühler geworden, auch der Himmel hat sich bezogen und am Nachmittag regnet es. Zeit, um mal wieder ein Buch zu lesen. Die Adler sind ja nun auch wieder abgezogen.

 

Irgendwann stehen wir nicht mehr allein, ein zweites, einer drittes, ein viertes WoMo gesellt sich dazu. Aber alle in großen Abständen voneinander. In der Nacht hat sich dann noch ein fünftes angeschlichen. Auf diesem doch recht großen Platz kein Problem. Nur wissen die Leute nichts von den Adlern und wollen, manche mit Hunden, runter an die Bucht spazieren. Heiko informiert einige und schlägt vor, doch vielleicht lieber auf der anderen Seite am Wasser entlang zu laufen. Klappt, die meisten sind ja doch einsichtig.

 

Am Dienstag, den 25. fahren wir weiter Richtung Hamningberg, die Strecke dorthin ist für uns immer wieder eine der schönsten in Nord-Norwegen. Schön kann man eigentlich nicht sagen, die Landschaft ist schroff, felsig, aufregend, als wenn man im Herrn der Ringe gelandet wäre. Wir lieben das. 

 

 

An der Adlerbucht herrscht noch strahlender Sonnenschein als wir dort losfahren, doch nach kurzer Zeit, noch vor Vardø, schiebt sich eine dicke Nebelwand vom Meer her an Land. Vardø ist vollkommen vom Nebel verschluckt, als ob es den Ort gar nicht gäbe. Hübsch dagegen sehen die Fischerboote im lichter werdenden Nebel aus. Draußen auf offener See bleibt die Nebelbank den ganzen Tag liegen. 

 

Unser Ziel ist wieder ein Platz, den wir seit Jahren kennen und an dem wir gerne ein-zwei Tage und Nächte verbringen. Ein Bach fließt ganz in der Nähe und führt in diesem Jahr recht viel Wasser. Die Sonne scheint, ein leichter Wind weht, Wasser gibt's im Überfluss ... ideal, um eine kleine Wäsche zu waschen. Gesagt, getan, bald flattert die Wäsche im Wind. Heikos Stativ muss herhalten als Halterung für die Wäscheleine, das andere Ende wird am Außenspiegel befestigt. Auch um unsere gusseiserne Pfanne mal wieder in Gebrauch zu nehmen ist es heute ideal. Heiko sammelt Holz, bald ist das Feuer entfacht und es brutzelt in der Pfanne. Nur ist es leider zum draußen sitzen doch etwas zu kühl. 

 

Am Mittwoch hat Heiko die Idee, die verbleibende Strecke nach Hamningberg zu radeln. Helga ist nicht so ganz begeistert davon. Die Straße ist eng, Felsen entlang der Straßenränder lassen oft ein Ausweichen für motorisierte Fahrzeuge nicht zu, aber letztlich gibt es hin und wider kleine Ausweichbuchten und die Fahrzeuge fahren vorsichtig. Aber die App zeigt, dass es nur 8,5 Kilometer sind. Na gut, das ist ja nicht die Welt. Gerechnet haben wir nicht mit dem doch recht heftigen Gegenwind. Da zählt jeder Kilometer doppelt. Irgendwann sehen wir Hamningberg in noch weiter Ferne. Es stellt sich raus, dass noch 7,9 Kilometer vor uns liegen. Wir hatten kein vernünftiges Internet - eigentlich gar keins - wahrscheinlich kam daher die Falschmeldung von nur 8,5 Kilometern, insgesamt sind es 14. Helga ist der Wind zu viel. Heiko willigt wohl oder übel ein, zurückzufahren. Nun, mit Rückenwind sind wir ruck-zuck wieder bei Leo angekommen.

 

Wale ziehen gar nicht weit von der Küste entfernt vorbei. Es muss eine ganze Schule sein. Aus der Entfernung können wir nur den Blas und die im Sonnenlicht glitzernden Rücken und Fluken sehen. Wir gehen runter zu den Felsen und steigen ein Stück hinauf. Hier sind wir näher, vielleicht kommen die Wale ja noch mal vorbei. Statt der Walte entdeckt Heiko auf einer kleinen vorgelagerten Felseninsel Robben. Vielleicht sind es Ringelrobben. Diese sollen die am meisten in der Arktis vorkommende Art sein. Genau können wir das auf die Entfernung auch nicht mit dem Fernglas erkennen. 

 

Am späten Nachmittag begeben wir uns dann mit Leo nach Hamningberg, dort haben wir Internet und können den Blog hochladen. Wir stehen mit etlichen anderen Fahrzeugen außerhalb des Ortes und auch außerhalb des eigentlichen Stellplatzes. Es ist ganz hübsch hier und ausreichend Platz. Mal sehen, ob wir heute Nacht hier bleiben oder wieder zurück fahren werden.

  

 

Hier ein Link zu Videos auf unserem MEGA-CloudKonto:  

 



 

23.06.2024

 

Bugøynes und Adlerbucht auf der Varangerhalbinsel

 

Gegen 18 Uhr sind wir an "unserer Adlerbucht" , wie wir sie nennen,  ca. 20 Kilometer vor Vardø angekommen. Toll ... wir stehen hier ganz allein und hoffen, dass das so bleibt. Schon von der Straße aus können wir mit bloßem Auge drei oder vier Adler an der Wasserkante sitzen sehen. Hoffentlich verscheuchen wir sie nicht. Heiko fährt Leo so lautlos wie nur möglich zu dem gewünschten Platz. Zwei Adler fliegen davon. Einer aber bleibt ruhig sitzen. Mit Fernglas beobachten wir etwas weiter weg insgesamt sieben Adler, wovon zwei sich später wieder näher an uns niederlassen. Auch sonst bekommen wir Besuch - ein Polarfuchs, der noch nicht ganz sein Winterkleid abgelegt hat, streift umher. Eine Schafmutter mit ihren Jungen sucht die Nähe von Leo, daran kann man sich so gut schubbern und unten drunter ist es meist so schön warm. 

 

Heute Mittag war der Himmel in Bugøynes und über dem Varangerfjord noch blau während wir am dortigen Strand von Bugøynes spazieren  waren und uns den Ort näher angesehen haben. Zwei Stunden später nach dem Essen im Restaurant zieht von Osten her ein Wetter auf. Eine Nebelbank und Wind ist aufgekommen. Schaumkronen bilden sich auf der Wasseroberfläche. Während der Fahrt lichtet sich der Nebel, nur noch Fetzen hier und da. In Vadsø herrscht noch Sonne und blauer Himmel vor. Hübsch sieht die Fischerflotte im Hafen aus. Das müssen wir natürlich fotografieren. Umso weiter wir Richtung Vardø kommen, desto dichter wird der Nebel. Gerade herrscht dicke Suppe um uns herum. 

 

Heute blieb die Küche in Leo kalt. Wir wissen ja, dass Restaurants in Norwegen um einiges teurer sind, als bei uns. Vor allem Getränke schlagen gewaltig zu Buche. Deswegen verkneifen wir uns das Vergnügen meistens. Doch haben wir gelesen, dass das Restaurant "Bistroen" ganz gute Kritiken hat. Also rein ins Vergnügen. Gut ist, dass ganz selbstverständlich ein großer Krug Wasser serviert wird. Und es wird gefragt, ob es noch etwas anderes zu trinken sein soll, oder ob man beim Wasser bleiben will. Wir bleiben beim Wasser und zahlen letztlich 68 Euro für eine Fischsuppe für Heiko und für Helga Fish & Chips. 

 

Eine Spezialität in Bugøynes ist im Übrigen die Königskrabbe. Es werden King Crab Safaris angeboten mit anschließendem Krabbenessen für 1800 NOK. Und auch das Restaurant bietet eine King Crab Platte an mit grünem Salat und Brot für NOK 760/Person. Obschon die Krabben wirklich lecker schmecken, soviel wollen wir letztlich doch nicht ausgeben. In einem Aquarium warten die King Crabs darauf, demnächst auf dem Tisch zu landen.  

 

 

22.06.2024

 

Wir bleiben noch am Varangerfjord

 

Wir haben uns entschlossen, noch am südlichen Varangerfjord zu bleiben. Heute sowieso und vielleicht auch morgen. Es gefällt uns hier im Moment. Es ist keine der von Touristenmassen besuchte Gegend und es ist auch keine der aufregend, phantastischen Landschaften Norwegens. Wir brauchen erst einmal ein wenig Ruhe und Entspannung nach der langen Tour hier herauf. 

 

Allerdings haben wir uns - auch am Bugøyveijen - einen anderen Platz gesucht. Wie wir es uns schon gedacht hatten, blieben wir gestern nicht lange allein auf unserem Wunschplatz. Eigentlich wäre das ja kein Problem gewesen, aber es stört schon sehr, wenn in unmittelbarer Nähe ständig der Motor angeschmissen wird, weil die Batterie ihren Geist aufgibt oder der Innenraum geheizt werden soll. Der Finne hat sein Schlauchboot mitgebracht und wartet wohl auf ruhigere See zum Angeln. Er steht heute noch und wartet. Die See ist aufgewühlter als gestern, es weht ein ordentlicher Wind. Das Wetter ist insgesamt recht wechselhaft mit Regen und Sonnenschein. Aber wir lieben es ja, an der See durchgepustet zu werden. 

 

Vorhin waren wir in Bugøy. Ein niedlicher Ort an einer kleinen Sandbucht. Auf dem dortigen Stellplatz an der Bucht mit Blick auf das Meer wären wir gerne geblieben. Es dauerte nicht lange, da sollte schon die Gebühr einkassiert werden. Strom, Dusche und Toiletten sind am Ort vorhanden, insofern ist eine Gebühr natürlich gerechtfertigt. Aber über dreißig Euro pro Nacht empfinden wir als übertrieben, haben uns bedankt und den Standort gewechselt. 

 

Aus gesammeltem Strandgut basteln einige Leute, die hier ihre Hütten haben, fantasievolle Gebilde. Oder stapeln sie zu Lagerfeuern auf. Mal sehen, ob morgen zu Sankt Hans vielleicht einige der Holzstapel brennen.


 

21.06.2024

 

Der längste Tag des Jahres am Varangerfjord, Bugøynesvejen

 

Heute ist Mittsommer und somit in Schweden und Finnland ein Feiertag. Heute wird dort das Mittsommerfest gefeiert, dieses findet immer am Freitag nach dem 21.6. statt. Das haben wir heute morgen gemerkt, als wir wegen eines Internet-Problems bei Telenor anrufen wollten. Dort ist man erst wieder am Montag zu erreichen. Na ja, das Problem hat sich inzwischen von allein gelöst. Manchmal muss man wohl nur abwarten. Etwas anders geht es in Norwegen zu, hier feiert man genau am 23. Juni das Fest "Sankt Hans", am Vorabend vor dem "Tag Johannes des Täufers" . 

 

Problemlos ging vorhin auch der Grenzübertritt nach Norwegen in Neiden. Unsere Weinvorräte und die zwei Flaschen Rum hat Heiko zwei Stunden vorher beim norwegischen Zoll im Internet deklariert und die Steuern entrichtet. Sicher ist sicher. 

 

Nach dem Grenzübertritt fahren wir schnurstracks zu einem Platz, den wir von einer früheren Reise her kennen. Es sind nur 57 Kilometer bis dort, am südlichen Ufer des Vangerfjords an einem schönen Sandstrand. Es ist recht kühl geworden und meist bewölkt. Aber zwischendurch kommt die Sonne hervor, gleich wird es um einige Grade wärmer. Auch wenn die sonnige Periode nicht allzu lange anhält, reicht es aus, um zu grillen und draußen am Strand zu essen. Ach wie schön ist das. An den letzten beiden Tagen in Finnland mochten wir vor lauter Mücken kaum nach draußen gehen. Selbst letzte Nacht sind einige durch das geschlossene Dachfenster reingekommen, die Zwangsbelüftung macht's möglich. Gott sei Dank waren die Mücken nicht aggressiv und wir wurden nicht gepiesackt. Trotzdem will man sie nicht drinnen haben. Im letzten Supermarkt vor der Grenze haben wir uns dann eine "Hyönteisansa", eine Insektenfalle, gekauft. Mal sehen, ob das funktionieren wird.

 


20.06.2024

 

 

Nachtplatz  Inarijärventie

 

Auch diesmal ist es wieder wie jedes Mal ... die Fahrt durch Finnland ist auf Dauer einfach eintönig. Links und rechts gleitet über Stunden Wald, Wald und nochmals Wald an uns vorbei. Der Fahrer muss aufpassen, nicht in Trance zu fallen. Und die Beifahrerin träumt vor sich hin. Nicht ganz ungefährlich, trotten hier in Lappland doch immer mal wieder Rentiere über die Straße. Auch vor Elchen wird gewarnt. So ist man froh, wenn ein See, ein Fluss oder ein Moorgebiet einen aus der Lethargie reißen. 

 

Aber heute auf dem Weg nach Ivalo hat etwas anderes unsere Aufmerksamkeit erregt. Da hat wohl jemand eine ausgeprägte Sammlerleidenschaft entwickelt und stellt seine Fundstücke direkt an der E75 aus. Ausgediente Stahlrösser, Rentiergeweihe, Knochenstücke, Rentierzähne, ungewöhnlich geformte Holzteile, besondere Steine, und vieles mehr.  Einige Sachen sind zu etwas Neuem oder Fabelwesen zusammengesetzt. Sehr Fantasievoll das Ganze und irgendwie witzig. 

 

22 Kilometer hinter Ivalo stehen wir für diese Nacht auf einem schönen Parkplatz an der Inarijärventie, wie die E75 zwischen Ivalo und Inari heißt. Dieser liegt hinter einem kleinen See, mit genügend Abstand zur Straße. Hier haben wir schon einmal vor 14 Jahren übernachtet ... Kinder, wie die Zeit vergeht.

 

Dies wird unsere letzte Nacht in Finnland werden. Bis zur norwegischen Grenze in Neiden sind es nur noch 162 Kilometer. 

 

 

Besonders sehenswert ist der Zaun aus Fahrrädern aller Modellarten.

 

Und dies ist die Umgebung unseres heutigen Nachtplatz.

 

Das leckere Brot das wir schon einmal erwähnt haben


 

18.-19.06.2024

 

Wir sind in Finnland angekommen. 

 

Zwei Tage ereignislose Fahrt seit Galtströms bruk liegen hinter uns.  In Örnsköldsvik sehen wir während der Fahrt durch die Stadt ein verrücktes Haus, das uns schon vor zwei Jahren irgendwie beeindruckt hat. Damals waren wir zu überrascht, um es zu fotografieren. Diesmal waren wir gewahrschaut. Das Fotografieren während der Fahrt hat sogar geklappt. Mit Leo in der Stadt einen Parkplatz zu finden, wäre uns einfach zu aufwendig. 

Den gestrigen Abend und die Nacht verbringen wir am Hafen von Jävre. Ein ziemlich großes Gelände mit einem nach hinten liegenden Stellplatz mit WC und Duschen. Weiter zur Straße hin kann man aber kostenlos auf dem normalen Rastplatz für 24 Stunden stehen. Es ist noch gut Platz, als wir ankommen, niemand muss eng an eng stehen. Erst einmal gehen wir durch einen Tunnel, der unter der E4 auf die  gegenüber liegende Seite der Straße hindurch führt, zum ICA-Laden. An der Kasse kann die Stellplatzgebühr bezahlt werden. Wir erkundigen uns vorsichtshalber, ob man weiterhin kostenlos auf dem Rastplatz übernachten darf, was bejaht wird. Wir sind etwas hungrig und kaufen uns jeder einen Hotdog, was vielleicht alle 100 Jahre einmal vorkommt, den wir noch vor Ort an einem Tisch sitzend verspeisen. Kaum auf dem Rastplatz zurück, zuckt Heiko zusammen. "Ach du Sch....". In einer Hand hat er die Kamera - aber die andere ist leer. Eigentlich müßte sich dort sein Handy befinden, und in dem Handy sämtliche Kreditkarten, Führerschein, Gesundheitskarte, etwas Bargeld. Nun läuft bei uns beiden ein Gedankenkino ab. Was ist wenn. Heiko kehrt auf dem Absatz um ... und kommt erleichtert mitsamt dem Handy zurück. Eine schwedische Familie hatte dieses auf dem Tisch vorgefunden und sofort an der Kasse abgegeben. Die Freude bei uns kann man sich sicher vorstellen. 

 

Wir haben Glück mit dem Wetter, nur wenig Wind und in der Sonne sitzend ist es schön warm. Das Meer und der Himmel sind strahlend blau. Wir genießen die frische Meeresluft, bis die Schatten der Bäume länger und die Luft kühler werden. Gemütlich unseren Drink in Leo genießend, sehen wir uns plötzlich nach Spanien versetzt. Links und rechts von uns parken mit jeweils vielleicht 1,20 m Abstand Spanier ein. Die Türen gehen auf ... und das Palaver setzt ein. Das ist uns entschieden zu eng und zu laut. Wir stellen uns in die gegenüber liegende Reihe und parken nun neben einem Schweden. Der Platz ist wirklich breit genug. Und trotzdem lugt der schwedische Nachbar missbilligend um die Ecke. Er erzählt Heiko, dass es in Schweden gesetzlich vorgeschrieben sei, einen fünf Meter Sicherheitsabstand zu den Nachbarn einzuhalten. Ob das nun tatsächlich auch fürs Parken auf einem Rastplatz gilt, sei mal dahin gestellt. 

 

 

Rovaniemi ist ein touristisches Ziel, war es schon vor 14 Jahren, als wir das erste Mal hier waren. Aber nun ist es derart von WoMo's frequentiert, dass wir fast fluchtartig den eigentlich anvisierten Stellplatz "beim Weihnachtsmann" verlassen. Ja richtig, Rovaniemi ist auch der Sitz der Kammer des Weihnachtsmannes, der im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis sogar sein eigenes Postamt besitzt. Bei unserem ersten Besuch hatten wir mal reingeschaut beim Weihnachtsmann, das reicht uns. Mehr müssen wir von dem Rummel nicht haben. Einige Kilometer weiter nördlich stehen wir nun am Fluss Vikaköngäs auf einem schön angelegten Platz mit mehreren zwischen den Bäumen gelegenen Parkbuchten. Auch hier gibt es am Fluss einen Grillplatz und Spazierwege. Aber auch hier warten nur die Mücken darauf, dass wir Fenster und Türen öffnen. Den Gefallen tun wir ihnen nicht. 

Heute geht's dann als erstes nach Piteå, wo wir unseren Gastank auffüllen. Über Luleå bis Tore geht es dann auf der  E10 weiter, in Överkalix biegen wir auf die 98 bis Övertorneå.

Hinter der Brücke über den Fluss Torneälven befinden wir uns nun in Finnland. Von der Brücke aus fällt uns ein super schöner, großer Rastplatz direkt am Fluß ins Auge. Hier könnten wir doch eigentlich bleiben. Es gibt eine kleine Schutzhütte mit Grillplatz, ein Stück weiter sind Tische und Stühle am Fluß aufgebaut. Es sieht so aus, als wenn hier in zwei Tagen ein Mittsommerfest stattfinden soll. Alles richtig schön. Aber nur so lange wir keine Türen öffnen. Im nu ist Leo von den kleinen Blutsaugern umringt. Um ein paar Aufnahmen zu machen zieht Helga eine helle Regenjacke mitsamt Kapuze an. Das macht nun auch wieder keine Freude.

Der Gedanke an Grillen im Freien verfliegt ganz schnell wieder. Wirklich schade ... in Galtström hatten wir während der Fahrradtour ein paar Mücken oder kleine Fliegen, ansonsten sind wir davon bisher verschont geblieben. Aber, nun ist es so weit. Wir entscheiden uns, doch weiter zu fahren. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich hoch ans Eismeer. Da fühlen sich die Mücken nicht wohl, wir dafür umso mehr. 



 

17.06.2024

 

Galtströms bruk

 

Trotz bedecktem Himmel machen wir uns heute Morgen mit dem Rad zu einer kleinen Runde auf. Zuerst parken wir Leo um auf den Parkplatz vor der Eisenhütte. Vor zwei Jahren waren wir ja schon einmal hier, hatten uns damals aber das alte Gemäuer nicht näher angesehen. Das holen wir jetzt nach. Wir haben ja nicht die geringste Ahnung von der Eisenverhüttung, von daher ist der Rundgang recht interessant und aufschlussreich. Selbst die Werkstatt ist noch recht gut erhalten. Das muss eine ordentliche Plackerei gewesen sein. 

 

Interessant ist auch schon das Baumaterial des Mauerwerks, das in Blau-, Grün-, Grau und Schwarztönen schimmert. Es handelt sich um Klinkersteine, die aus der verbleibenden Schlacke in Formen gegossen wurden. Es gibt einen Text im Internet dazu, der unten nachzulesen ist, wenn es interessiert.

 

Die gesamte Gegend von Galtström ist herrlich grün und idyllisch. Zwischen den alten Eisenbahnschienen wachsen wilde Stiefmütterchen, der Bach rauscht. Später kommt die weiße Kirche am See, der Glockenturm steht auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Verstreut liegen die Rot-weißen Häuser, davor sehen wir hier und da die Hügel von freistehenden Erdkellern.

 

Die kleine Rundtour geht dann weiter durch das Örtchen Lubban. Es scheint sich überwiegend um Ferienhäuser zu handeln, einer kleiner Strand schließt sich an. Und - man glaubt es kaum - eine Strandbar ist hier zu finden, eine Strandsauna mit Außendusche und ein - etwas zerrupft aussehender - Grillplatz. 

 

Ach ja, die Schweden haben es nicht schlecht getroffen mit ihren vielen Seen und der langen Ostseeküste. So manche der "Hütten" könnte man sich als Wohnsitz durchaus vorstellen.

 

Die Fahrradrunde ist nun bald beendet und die Fahrt geht weiter auf der E4 bis Harnösand. In dem dortigen ICA Maxi kaufen wir einige frische Lebensmittel ein ... und - gaaaanz wichtig: unser heiß geliebtes finnisches Brot. Darauf haben wir uns schon richtig gefreut. Da es nun schon drei Uhr nachmittags ist, suchen wir uns nicht allzuweit entfernt einen Platz für die Nacht an einer Badestelle an einem See. Noch ist hier nichts in Betrieb. Was am Wochenende bei Sonnenschein sicher anders aussieht. So hoffen wir auf eine ruhige Nacht. 

 

Galtström Eisenwerk

Link: 

https://www.sca.com/sv/skog/scas-skogar/valkommen-ut/galtstroms-bruk/

 

“Die Eisenverhüttung ist ein komplexer Prozess. Das Ziel einer Eisenhütte war es immer, den Produktionsprozess zu verbessern und weniger Kohle zu verbrauchen. Ursprünglich wurde Holzkohle verwendet, die in den Wäldern rund um die Hütte produziert wurde. Später wurde die Holzkohle durch Kohle ersetzt. Um die CO₂-Emissionen des Prozesses zu verringern, wird heute Wasserstoff als Alternative zur Kohle getestet.

 

Das in Galtström verwendete Erz wurde hauptsächlich aus Bergwerken in Mittelschweden geliefert. Ursprünglich sollte Eisenerz aus lokalen Bergwerken verwendet werden, aber die Qualität des lokalen Erzes war zu schlecht. Das Erz aus Alnö außerhalb von Sundsvall enthielt beispielsweise zu viel Phosphor, was zu einer schlechten Eisenqualität führte. Irgendwann verlor Galtström sogar seine Eisenmarke, einen Schweinskopf, weil die Qualität des Eisens zu schlecht war. Das neue Zeichen war eine Kombination aus den Buchstaben G und B (Galtströms Bruk - die Galtströmer Eisenhütte).

Das nach Galtström gelieferte Eisenerz wurde in großen Taschen neben dem Ofen gelagert. Es gibt noch alte Gusseisenschilder mit den Namen der Bergwerke, darunter Stripa, Grängesberg und Utö.

 

Erzaufbereitung

Zunächst wurde das Erz in etwa faustgroße Stücke gebrochen, was eine mühsame Arbeit war. Anschließend wurde das Erz im Ofen aufbereitet, um Wasser und andere Verunreinigungen wie Schwefel und Kohlensäure auszubrennen. Bei der Aufbereitung wurde das Eisenerz erhitzt, um es zu trocknen, nicht aber um es zu schmelzen.

 

Der Hochofen

Nach der Aufbereitung des Erzes folgte der Zerkleinerungsprozess. Bei der Zerkleinerung wurde das Erz mit Hilfe eines Schlaghammers noch weiter in walnussgroße Stücke zerkleinert. Der Hammer wurde durch ein Wasserrad angetrieben. Später wurde ein dampfbetriebener Brecher eingesetzt. Der heutige Hochofen wurde 1890 gebaut und mit Gichtgas befeuert.

 

Nach dem Zerkleinern war das Eisenerz bereit für den Hochofen. Der 16 Meter hohe Schornstein des Hochofens wurde von oben mit abwechselnden Schichten von Eisenerz und Kohle beschickt. Der Ofenmeister war für die Bedienung des Hochofens und die korrekte Zugabe der Rohstoffe zuständig. Eisenerz aus verschiedenen Minen wurde gemischt, um die gewünschte Eisenqualität zu erreichen. Außerdem wurden Quarz oder Kalkstein zugegeben, um die Verunreinigungen zu binden und abzutrennen. Die Verunreinigungen des Eisenerzes bildeten eine Schlacke auf dem Eisen und konnten entfernt werden. Um die Temperatur im Hochofen zu erhöhen, wurde vorgewärmte Luft mit einem Heißwind in den Boden geblasen, der ursprünglich durch Wasserkraft, später durch eine Dampfmaschine angetrieben wurde. Bei vollem Betrieb konnte die Temperatur am Boden des Ofens bis zu 1.300 °C erreichen. Die Schlacke schwamm oben auf dem Eisen, und nach einigen Stunden floss das geschmolzene Eisen durch ein Abstichloch am Boden des Ofens ab. Die Schlacke floss durch ein höher gelegenes Abstichloch ab. Das Eisen kühlte ab und härtete zu Blöcken - Roheisen - aus. Ein Teil der Schlacke wurde in Formen - Klinkersteine - gegossen, die als Baumaterial verwendet wurden. Klinkersteine gibt es in einer Vielzahl von schönen Farben. Von schimmernden Blau- und Grüntönen bis hin zu dunkleren Grautönen und Schwarz. Die Farben der Schlacke hängen von ihrer chemischen Zusammensetzung ab, unter anderem von der Mischung der Metalloxide sowie von der Trocknungstemperatur und -geschwindigkeit. Die Schlacke, die nicht für Klinkersteine verwendet wurde, wurde auf Schlackenhalden geworfen oder für den Straßenbau verwendet. Der heutige Hochofen wurde 1884 gebaut. Hochöfen funktionieren nach dem Prinzip der chemischen Reduktion, bei der der Sauerstoff im Eisenerz vom Eisen getrennt wird und sich mit der Holzkohle zu Kohlenmonoxid und Kohlendioxid verbindet. In Verbindung mit Stickstoff bildeten diese Gase das brennbare Gichtgas, das zurückgewonnen und zum Betreiben der Dampfmaschine und des Ofens sowie zum Erhitzen der Blasluft verwendet werden konnte.

 

Weiterverarbeitung von Eisen

Das im Hochofen erzeugte Roheisen konnte zum Gießen, nicht aber zum Schmieden verwendet werden. Ein Teil des Roheisens wurde verkauft, ein Teil wurde in der Gießerei der Eisenhütte verwendet und ein Teil wurde zu schmiedbarem Stabeisen verarbeitet. In der Gießerei wurde alles hergestellt, von Schiffspropellern bis zu Bratpfannen.

Um das Eisen zum Schmieden verwenden zu können, musste der Kohlenstoffgehalt von 4 % auf weniger als 1 % gesenkt werden. Das Eisen wurde in einem speziellen Ofen, dem Schlichtofen, geschmolzen, in dem durch Wiedererwärmung mit einem wasserbetriebenen Hammer mehr Kohlenstoff ausgebrannt wurde. Das Eisen wurde in Stücke geteilt, die zu langen Stangen - Stabeisen - geschmiedet wurden. Das Eisen wurde in diesen Stangen verkauft. Ein Teil des Stangeneisens wurde in der Schmiede der Hütte verwendet, wo es zur Herstellung von Nägeln, Scharnieren, Äxten und Hufeisen, hauptsächlich für den Eigenbedarf der Hütte, verwendet wurde. In der Galtström-Hütte gab es zwei Schmiedehämmer mit dazugehörigen Schmelzöfen. Der untere befand sich am Hochofen und der obere am Hammardammen.“


 

16.06.2024

 

 

In Galtströms bruk am Hafen stellt die Gemeinde einen kostenlosen, eigentlich tollen Stellplatz mit herrlichem Blick auf die Ostsee zur Verfügung. Ich sage "eigentlich", denn wie schon vor zwei Jahren stehen hier die Wohnmobile dicht an dicht ... "Ich will auch am Wasser stehen". Alles Ausländer, Deutsche, Holländer, Italiener, Spanier ... die meisten Schweden fühlen sich so eng gedrängt nicht wohl. Das stört ihre Privatsphäre. So empfinden wir das auch. Etwas weiter entfernt, am Rande des Waldes, an der Zugangsstraße gibt es zwei geräumige Parkplätze, dahin verziehen wir uns. Hier steht man ruhig und mit genügend Abstand. 

 

Auf einem Schild am Eingang zu einem Waldpfad lesen wir, dass hier die  Galtströmtrolle wohnen. Eine typische nordische Trollgeschichte. 

 

"Es war einmal eine Trollfamilie, die sich vor vielen tausend Jahren, nach der letzten Eiszeit, in Galtström niederließ, Vater, Mutter und drei Kinder. Eines Tages kam ein König mit seinen Kriegern, und versuchte, die Familie zu verjagen, um selbst dort seßhaft zu werden. Der Trollvater nahm daraufhin seine Frau und die Kinder mit zur Quelle am Lubbanviken, von der man sagte, dass sie Wünsche erfüllen könne. Die Trolle warfen eine Münze in die Quelle und wünschten sich, dass sie in der Umgebung bleiben können. Sofort verwandelten sie sich in Steine. Und so bleibt die ganze Familie bis heute versammelt. Wenn man ruhig ist und Glück hat, kann man vielleicht einen kleinen Troll entdecken."

 

Und tatsächlich. Auf unserem Spaziergang auf dem Pfad begegnet uns doch wirklich ein kleiner Troll ...

 

Wir überqueren im Wald eine alte Bahnlinie. Hier wurde mit einem kleinen Zug Eisenerz zum Hochofen der Eisenhütte transportiert und fertige Produkte im Hafen verschifft. In Galtström befindet sich die erste, größte und letzte Eisenhütte von Medelpad, die von 1673 bis 1916 in Betrieb war. Was von der Eisenhütte und Umgebung noch vorhanden ist, kann besichtigt werden. 

 

Am Abend zieht Nebel von See her auf, der auch am nächsten Morgen noch die Sonne verdeckt. 

 

Pamper-Bubis

 

Nun hatten wir doch gestern einen eigentlich super ruhigen Nachtplatz ... aber mal wieder die Rechnung ohne die "Pamper-Bubis" gemacht, wie Heiko die Knatterfahrzeug fahrenden Jugendlichen nennt, die in Schweden auf Landstraßen schon mit 15 Jahren Auto fahren dürfen. Und daraus machen sie sich oft einen Spaß und ein riesen Spektakel mit aufgedrehter Musik und Partylaune. Und natürlich war der Stellplatz an der kleinen Landstraße ein willkommener Haltepunkt und ordentlich abzufeiern. Na ja, wir wollen nicht ungerecht sein, allzulange hat das Ganze nun auch wieder nicht gedauert und auch Heiko konnte schnell wieder einschlafen.

 

Die Süddeutsche Zeitung hat dazu im August 2021 einen netten Artikel gebracht:

 

https://www.sueddeutsche.de/leben/schweden-jugendkultur-autotuning-1.5367032

 

 

 "Langsam groß werden“

 

Jugendliche in Schweden dürfen auf Landstraßen schon mit 15 Jahren Auto fahren - aber nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde. Das erzwungene Schneckentempo zelebrieren sie mit Wunderbäumen und laut aufgedrehter Musik.

Autofahren ist in Schweden, wie eigentlich überall in Skandinavien, eine recht gemütliche Angelegenheit. Auf den Autobahnen liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 120 km/h, viele Schweden fahren aber freiwillig eher so was wie 108, wohl damit der Schock beim Abfahren auf die Landstraße nicht zu groß ist.

Genau dort, auf der schwedischen Landstraße, wird die automobile Langsamkeit heute aber auch noch mal anders zelebriert - in Form einer zeitlupenartigen Jugendbewegung. Denn während es motorisierten Teens anderswo gar nicht rasant genug gehen kann, feiern die jungen Schweden das Schritttempo. Hintergrund ist eine gesetzliche Grundlage, wonach 15-Jährige mit einem Mofaführerschein auch richtige Autos steuern dürfen, sofern diese bei 30 km/h gedrosselt sind. Solche "A-Traktor" oder "Epa-Traktor" genannten Vehikel fahren heute überall als stolze Verkehrshindernisse zwischen Bohuslän und Norrbotten herum und ziehen meistens eine lange Schleppe aus erwachsenen Autos hinter sich her, die geduldig auf eine Überholmöglichkeit warten.

 

Diese Langsamkultur für Teens gibt es schon lange, richtig an, pardon, Fahrt aufgenommen haben die A-Traktoren aber erst seit einem Jahr. Denn am 15. Juli 2020 machte das schwedische Verkehrsministerium weitere technische Zugeständnisse, seither ist es erlaubt, auch Autos jüngeren Baujahrs und solche mit Automatikgetriebe auf Slow zu tunen - Werkstätten bieten diesen Umbau jetzt ganz regulär an. Innerhalb eines Jahres gab es 27 Prozent mehr Zulassungen von "A-Traktoren", insgesamt fahren derzeit schon etwa 36 000 davon auf den Straßen. Wurden dabei früher die oberen Gänge einfach blockiert oder aufwendig eine Untersetzung eingebaut, wird die Höchstgeschwindigkeit bei den neuen Umbauten jetzt oft elektronisch begrenzt. Und sah man davor fast nur alte Volvos auf Schleichfahrt, die fantasievoll zum Pick-up und damit "Traktor" dekonstruiert waren, sind heute auch Audis und BMW mit einem ganz unüblichen Tempo unterwegs - sogar 76 Porsches sind auf minderjährige Schweden zugelassen.

 

Im Grunde ist der Trend aber schon fast hundert Jahre alt. Der Begriff "Epa-Traktor" entstand, als sich schwedische Bauern ihre ersten Traktoren selbst bauten, statt sie teuer zu kaufen. In den 1940er-Jahren erließ der Staat Auflagen, die diese Gefährte legalisierten, eine davon war die eingebaute Langsamkeit, und außerdem musste ein Warnschild ans Heck, das bis heute Symbol der gemütlichen Bewegung ist. Die kuriosen Vehikel bekamen damals denNamen Epa-Traktor, das leitete sich von einer frühen Supermarktkette ab. Epa wurde zum Synonym für billig, improvisiert und schlitzohrig, und genauso tuckerten die schwedischen Landwirte auf ihren Fahrzeugen herum, bis in den späten 1950er-Jahren die Landmaschinen-Importe erschwinglicher wurden. Die Eigenbau-Traktoren verschwanden in den Scheunen und wurden dort von Jugendlichen als Chance wiederentdeckt, die Entfernungen zwischen den Dörfern zu überbrücken.

 

Die Flotte der Langsamfahrer führt zu wilden Diskussionen

 

Generationen von Schweden rollten seither mit 30 km/h nicht nur zu Freunden, sondern auch ins Erwachsenenleben. Die Fahrzeuge wurden Bestandteil ländlicher Jugendkultur, und der Gesetzgeber förderte diese Entwicklung, indem er die Epa-Traktoren und ihre Nachfolger nicht etwa aus dem Verkehr zog, sondern es sogar erleichterte, auch normale Autos entsprechend zu modifizieren.

 

Die schnell wachsende Flotte der Langsamfahrer aber führte zuletzt zu Debatten in den Medien, den Gegnern sind die Kinderautos dabei wahlweise zu langsam als Verkehrsteilnehmer oder zu schnell als Spielzeug. Die Befürworter argumentieren mit sozialen Kontakten, die sich damit knüpfen lassen, und mit der Tatsache, dass ein alter Schwedenstahl-Volvo mit 30 km/h ein ziemlich sicheres Fortbewegungsmittel ist. Viel mehr Knautschzone jedenfalls als bei Mofa und Co.

 

Natürlich auch viel mehr Knutschzone - beim Überholen eines A-Traktors erhascht man stets einen Blick in ein fahrendes Teenagerzimmer: Alberne Dekoration, viel zu viele Wunderbäume, laute Musik und individuelle Beflaggung gehören zum Slow Style heute ebenso dazu wie ein eigensinniger Stolz der flaumbärtigen Chauffeure. Den braucht man wohl, wenn man als ewiges Hindernis durch die sehr längliche Landschaft Schwedens rollt. Und vermutlich ist es die Inszenierung als auffälliger Bremsklotz, die pubertären Gemütern besondere Freude macht.

 

Ziele der langwierigen Ausfahrten sind meist Tankstellen, an denen sich alle Warnschild-Wagen der Region treffen. Abhängen auf dem Parkplatz, gemeinsames Rumschrauben, Kautabak unter die Zunge klemmen - der Fotograf Johan Bävman hat sehenswerte Fotos von dieser neu-alten Jugendbewegung gemacht. Es sind Bilder mit einer authentischen Coming-of-Age-Atmosphäre, die in der digitalen Gegenwart seltsam romantisch anmutet. Einblicke in eine verschworene Gemeinschaft, die schon die bittersüße Gewissheit mit sich trägt, dass diese Form des gemeinsamen Jung- und Unterwegsseins zum 18. Geburtstag enden wird. Dann beginnt der rasante Ernst des Lebens, und der führt endlich auf die Autobahn - mit etwa 108 km/h."

 


 

15.06.2024

 

Insel Ön

 

Auf der Insel Ön im Hedesundafjärd südlich von Gävre haben wir für heute unseren Rastplatz gefunden. Schön im Grünen mit Blick auf beide Seen ... und hoffentlich weiterhin so ruhig, wie bei unserer Ankunft. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Die Fahrt geht langsam aber stetig gen Norden. Kurze Regenschauer am Vormittag, aber meist ist es sonnig und mit rund 20 Grad angenehm warm. 

 

Die Schreibweise "Fjärd" ist im Übrigen kein Schreibfehler. Es soll kein "Fjord" und auch keine "Förde" sein: "Ein Fjärd (Plural. Fjärdar) ist eine gebirgsferne durch glaziale Erosion entstandene Meeresbucht. Obwohl das schwedische Wort Fjärd etymologisch dem norwegischen Wort Fjord und dem deutschen Wort Förde entspricht und alle drei Küstenformationen von den Eiszeiten geformt wurden, sind es geologisch doch drei unterschiedliche Formationen. Fjärdar sind am Boden eines Eispanzers durch freie Glazialerosion mit weitem Ausraumgebiet entstanden. Die so geformten welligen Felslandschaften ohne große Reliefgegensätze wurden mit dem Abschmelzen der Gletscher im Holozän teilweise überflutet, so die Fjärde-Schärenküste mit vielen kleinen Buchten (Fjärd) und zahlreichen vorgelagerten Inseln (Schären)."


 

14.06.2024

Eskilstuna

 

Tumbo Husvagnar & Husbilar in Eskilstuna bieten einen kostenlosen Stellplatz an. Schön oder kuschelig ist er nicht, dafür mit Ver- und Entsorgung. Die Nahe E20 ist zu hören, aber selbst Heiko kann schlafen, die Geräuschkulisse in der Nacht ist also durchaus erträglich. Ein Zubehörladen für WoMo's ist angeschlossen, eine gute Gelegenheit zu schauen, ob für uns etwas dabei ist, was wir brauchen können. Mit zwei Beutelchen Gardinengleiter verlassen wir dann den Laden. Die Dinger sind aus Plaste und zerbrechen schon mal. Da ist es sicher nicht verkehrt, welche in Reserve zu haben. 


 

13.06.2024

 


 

Rimforsa

 

Ganz gemächlich geht es weiter nach Norden. Rund 180 Kilometer bis Rimforsa haben wir heute (nur) geschafft. Ein Teil des Weges führte über Nebenstraßen durch typische schwedische Idylle. 

 

In der Gemeinde Sävsjö folgen wir einem Hinweisschild zur "Gamla Hjälmseryd kyrka", einer aus Feldsteinen errichteten Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die zwischenzeitlich allerdings verfallen war und wieder aufgebaut wurde. Feldsteinkirchen sind nicht so häufig in Schweden. Meist sind diese - wie auch die Wohnhäuser - aus Holz erbaut. Ganz typisch ist der separat stehende Glockenturm.

 

Am Nachmittag gegen 16 h landen wir auf dem Stellplatz in Rimforsa, direkt am See gelegen. Eine angenehme, ruhige Gegend. Vor zwei Jahren waren wir auf der Rücktour hier. 

 

 

Gamla Hjälmseryd kyrka - Alte Hjälmseryd-Kirche

 

Die alte Hjälmseryd Kirche zählt zu den Njudungskirchen. "Als Njudungskirchen wird eine Gruppe von Kirchen in Schweden bezeichnet, die in Njudung, einem der später zu Småland gehörenden sogenannten kleinen Länder, im Mittelalter während des 12. Jahrhunderts gebaut wurden. Insgesamt werden neun Kirchen zu den Njudungskirchen gezählt. Alle Kirchen wurden im romanischen Stil aus Stein errichtet und befinden sich auf dem heutigen Gebiet der Gemeinden Sävsjö und Vetlanda."

 

Gamla Jaktslott - Altes Jagdschloss - Schlossruine Eksjöhovgård

 

Auf einer kleinen Insel im See Eksjöhovgårdssjö bei Sävsjö liegt die Schlossruine Eksjöhovgård.  Es ist nur ein kurzer Spaziergang über die Holzbrücke zur Insel hinüber. Ein Regenschauer jagt uns aber bald zurück zu Leo ... es gibt ja kein Dach über dem Kopf. Nur die Öffnung der Eingangstür bietet durch die Dicke der Wände ein wenig Schutz vor dem Nass. 


12.06.2024

 

Am See Bergsjön beim Ort Berg nicht weit hinter Växjö

 

Der zweite Tag in Schweden - und wir fühlen uns schon angekommen. Das liegt an dem kleinen Platz am See, den wir vor einigen Jahren entdeckt haben und den wir bei jeder Reise an einem der ersten Tage anlaufen ... immer in der Hoffnung, dass noch niemand anderes ihn eingenommen hat. Auch in den Camper-Apps ist er, Gott sei's gedankt, noch nicht vermerkt. Die Straße läuft zwar fast unmittelbar hinter den Bäumen vorbei, aber sie ist schon tagsüber wenig befahren, nachts fährt hier kaum ein Auto.

 

Heute Morgen sind wir in Malmö bei recht kaltem Wind losgefahren, der graue schleswig-holsteinische Himmel hat uns den größten Teil der Strecke begleitet. Das warf die Frage auf, ob es Sinn macht, "unseren" Platz anzusteuern. Aber kurz vorher kommen die ersten Sonnenstrahlen durch und das Grau macht einem freundlichen Blau mit weißen Tupfen Platz. Das genießen wir bei Kaffee, Marmeladenbrot und Windstille am Seeufer und lassen uns den Rücken wärmen. Da macht es uns auch nichts aus, dass es später kurzzeitig wieder regnet.

 

Eine neue schwedische Internetkarte haben wir bei Telenor in Växjö vorhin erstanden.

100 Giga für einen Monat für 28,80 Euro.  Das sollten sich Vodafone und Co. mal zum Vorbild nehmen.

Zum Vergleich: ALDI derzeit 10 GB = 14,99 €, oder die Billigmarke von Vodafone “SIMon“ 27 GB = 19,90 €



11.06.2024

 

 

Wie man sieht, sind wir ab heute wieder auf Achse Richtung Norden. Von zu Hause haben wir uns zwar gestern schon verabschiedet, sind aber nur wenige Kilometer nach Groß Vollstedt gefahren, haben auf dem dortigen privaten Stellplatz übernachtet, um heute Morgen die eigentliche Reise zu beginnen. Für Morgen haben wir uns vorgenommen im Telenor-Shop in Malmö - wenn möglich - unsere schwedische Internet-Karte aktivieren zu lassen oder eine neue zu kaufen. 

Ankunft auf dem Bauernhof "Ellygarden" am Rande von Malmö

 

Kikerikiiiii ... freilaufende Hühner soll es hier auf dem Bauerhof geben. Jedenfalls wird auf dem kleinen Begrüßungsschreiben an der Tür darum gebeten, auf diese Acht zu geben. Bis jetzt, am Abend, ist uns aber noch kein gackerndes Federvieh vor die Räder bzw. unter die Augen gekommen. Vielleicht ist es ihnen draußen zu kalt und sie bleiben lieber drinnen im warmen Stall. Wie auch immer ... unser Frühstück für morgen früh ist um zwei Landeier reicher geworden. Ein nettes Begrüßungsgeschenk der Gastgeber, die einen Teil ihres Hofes für Wohnmobilisten zur Verfügung stellen. Nach 18 Uhr kommt jemand zum Kassieren der Stellplatzgebühr ... 15 Euro sind nicht gerade ein Schnäppchen ohne jeglichen Service, wie Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Vielleicht sind die WoMo-Gäste von so viel Liebenswürdigkeit bei der Begrüßung derart angetan, dass der Preis schnell vergessen ist. Und letztlich steht man hier inmitten ländlichen Grüns ruhig und sicher nur wenige Minuten hinter (bzw. vor - je nach dem) der Øresundbrücke am Rande von Malmö.


 

In Schweden schießt man mit “Kanonen auf Spatzen“.

 

 

Wir stehen in einer friedlichen Umgebung auf einem Bauernhof, abseits der Straße und weit genug entfernt von der "gefährlichsten Stadt Schwedens", Malmö. Und doch wird hier scheinbar geschossen. Das hört sich jedenfalls so an ... bum, bum ... immer wieder in Abständen. Wird hier etwa mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Könnte man tatsächlich so sagen. Erst bei der Abfahrt am nächsten Morgen sehen wir die "Kanone" am Rand des Feldes. Da muss schnell noch ein Foto her zum Beweis.

Die Kanone verschießt keine Geschosse, sondern die ganze Angelegenheit funktioniert mit einer Gasladung. Und vertrieben werden damit die Vögel auf den Feldern, die sich liebend gern die jungen Pflanzentriebe einverleiben möchten. Der Bauer kann die Kanone per Fernbedienung auslösen, dies macht er in unregelmäßigen Abständen den Tag über ganz nach Laune und Erfordernis.



 

 

10.06.2024/ 13:22 Abfahrt nach Norden