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Winterreise März 2025 - Spanien


 

30.03.2025 Letzter Tag in Montánchez

Seit letztem Montag, dem 26. März herrscht hier wieder Spanientypisches Wetter mit viel Sonne. Heute lagen die Temperaturen um 21 Grad, aber wie wir es ja schon kennen, mit kühlem Wind.

 

Seit Jahren haben wir ja noch den Wunsch offen, endlich einmal die farbenfrohsten Vögel Europas in Bildern festhalten zu können. Nur einmal, in Italien, haben wir zwei-drei von ihnen gesehen.  Aber die Fotos damals sind nicht so toll geworden, der Überraschungsmoment war zu kurzfristig. Nun haben wir gestern von Joop einen Tipp bekommen, wo er vor einiger Zeit einen Schwarm der wunderschönen "Bienenfresser" entdeckt hatte. Etwa 12-13 Kilometer von hier entfernt gibt es einen halbkreisförmigen Sandhang, der bei Aushebungen stehen geblieben ist. Bienenfresser graben Tunnel in derartige Hänge, an deren Ende sie ihre Nester errichten. Zu erkennen ist das nur an den kleinen Löchern in der Wand. 

 

Gestern haben wir einen ersten Anlauf unternommen. Die Stelle ist ideal für uns. Wir konnten Leo einige Meter entfernt parken. Wir warteten auf mitgenommenen Hockern sitzend mit Blick auf den Hang in einiger Entfernung, dass die Vögel kommen mögen. Hm, wahrscheinlich sind wir viel zu sichtbar und sie fühlen sich nicht sicher. Also andere Plätze einnehmen. Immer noch keiner. Helga wird es nach gut 1 1/2 Stunden zu langweilig. Vielleicht sind ja noch keine Bienenfresser da. Sie geht nach Hause zu Leo und beobachtet von Weitem die Umgebung. Heiko verzieht sich noch weiter in den Schatten eines Baumes. Und tatsächlich irgendwann kommt der Schwarm angeflogen und sondiert das Terrain. Aber Heiko haben sie bald entdeckt. Das ist ihnen nicht geheuer und sie ziehen ab. Nun verwandelt Heiko sich in den Waldschrat, von Kopf bis Fuß in Tarnumhang gekleidet, sucht er Schutz hinter einem Strauch im Schatten. Das hilft. Irgendwann sondieren die Vögel erneut, meinen sich nun unbeobachtet und Heiko kann die ersten Fotos schießen.

 

Heute sind wir gleich nach dem Aufwachen wieder dorthin unterwegs und frühstücken vor Ort. Das war eine gute Entscheidung. Gegen 09:30 Uhr Sommerzeit kommt der Schwarm angeflogen, unsichtbar unter seinem Umhang gelingen Heiko nach einer Eingewöhnungszeit schöne Fotos. Bienenfresser sind unheimlich flinke Flieger. Ähnlich wie Schwalben jagen sie Insekten, hauptsächlich Bienen und Wespen. Nie weiß man wo sie sich niederlassen. Irgendwann haben sie sich an die merkwürdige Waldschrat-Gestalt völlig gewöhnt und lassen sich nur zwei Meter entfernt auf einem Ast nieder. Was für schöne Geschöpfe. 

 

Noch einen anderen schönen Vogel haben wir zufällig entdeckt. Aufmerksam auf ihn wurde Helga durch sein leuchtend weißes Brustgefieder. So ist er schon von Weitem gut zu erkennen und von anderen Vögeln zu unterscheiden. Es ist der Rotkopfwürger. Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht und haben es erst im Internet recherchiert, was uns da vor die Linse gekommen ist.

 

So sind wir natürlich an unserem letzten Tag in Montánchez richtig happy und freuen uns riesig über diesen schönen Abschluss. 

 

 

In der letzten Zeit hat Heiko zwischendurch, wenn es trocken war, immer mal wieder mit einer anderen Technik die Vögelchen fotografiert, die um uns herum die Vorjahresoliven futtern. Helga findet die super und darum sollen hier auch ein paar Beispiele gezeigt werden. Ach ja ... einen anderen kleinen Nachbarn haben wir auch, ein vorwitziges Mäuschen, das gerne die Brotkrumen nascht, die eigentlich für die Vögel gedacht waren.

 


 

14.03.2025 Rundtour über Alburquerque und die Sierra San Pedro

Montánchez - Camperstop Alegría - Rundtour über Alburquerque und die Sierra San Pedro

 

Das imposante Castillo de la Luna in Alburquerque hatten wir uns vorgenommen zu besuchen, sobald  die Wetterbedingungen es zulassen. Heute war es soweit, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein  war den ganzen Tag über angesagt. Wer jetzt glaubt, es sei dann bestimmt auch warm, wir sind ja schließlich in Spanien ... nein, war es nicht. Immer noch herrschen hier Temperaturen wie in Norddeutschland. Ein kalter Wind fegt durch die Gassen. Wärmer als 12° wurde es nicht. 

 

Die Burg Castillo de Luna ragt innerhalb der Festungsanlage "Villa Adentro", dem mittelalterlichen Stadtkern Alburquerques, heraus. Erst einmal müssen wir suchen, wo wir Leo parken können. Hinein in die schmalen alten Gassen können wir ja nicht. Bis wir dann endlich zu Fuß oben an der Burg ankommen, ist es schon nach 13.00 Uhr. Mist ... um 13:30 Uhr werden die Eingänge geschlossen und erst um 16:00 Uhr wieder geöffnet. Schade, soll doch die Burg "eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher spanischer Architektur" sein. So lange wollen wir nicht warten. Aber auch von außen macht das Castillo einen großartigen Eindruck.

 

Alburqueque liegt in den Ausläufern der Sierra de San Pedro. "Die Vegetation der Sierra de San Pedro ist eine charakteristische mediterrane Macchia mit bewaldeten Flächen und lichten Wäldern, in denen die Steineiche dominiert, die im gesamten Gebiet vorkommt." Eine ausgesprochen schöne Landschaft, durch die wir zurück Richtung Cáceres fahren. Der viele Regen der letzten Zeit hat seine Spuren hinterlassen. Flüsse und Bäche, auch die ansonsten trocken liegenden Arroyos sind bis über die Ränder hinaus gefüllt. Überall auf den Weiden haben sich Tümpel und Seen gebildet. Ein Paradies für die Vogelwelt.

 


 

08.03.2025 Montánchez - Camperstop Alegría

 

Eine kleine Geschichte am Rande, weil wir sonst nichts weiter zu erzählen haben.

 

Yoop kauft jeden Morgen für seine Camping-Gäste auf Bestellung Brot bei dem örtlichen Bäcker in Montánchez. Es handelt sich um ein Stangenweißbrot, ähnlich wie ein französisches Baguette. Samstag vor einer Woche waren wir recht verwundert, als wir das Brot aus der Tüte holten: das sieht ja ganz anders aus und schmeckt wie Pappe. Hm ... hat Yoop jetzt einen anderen Bäcker? Nee, nee, nee lachte Yoop bei Nachfrage: Der Bäcker war Karneval feiern und am Samstag morgen noch reichlich beschickert, da war mehr als eine Sorte Brot nicht drin. 

 

Na dann ist ja alles gut. Aber Karneval war noch nicht zu ende. Am Montag warteten wir und die anderen Camper lange vergeblich auf unser Brot. Was ist nun passiert? Der arme Yoop war wie immer zur rechten Zeit vor Ort ... nur dass der Bäcker verzweifelt vor dem Ofen saß und vor sich hin murmelte: "Er brennt nicht, er brennt nicht". Bis endlich der Groschen fiel: er hatte vergessen das Gas anzuschalten. So saß Yoop dann wartend in der Bäckerei, bis die erste Ladung Brote fertig war. Aber dafür war unser Brot dann super frisch und noch ganz warm. 

Heiko verwandelt sich während jeder trockenen Wetterphase in einen Waldschrat und lauert den Vögeln auf. Die tun sich gütlich an den abgefallenen Oliven vom letzten Jahr.


 

Spanisches Frühlingswetter findet zur Zeit eher im Norden statt. In Kiel ist es wärmer und sonniger als hier. Bis auf gestern regnet es fast ständig, auch in anderen Teilen des Landes. Touristen werden das nicht so toll finden, ist aber für das Land eine Wohltat. Solange sich die Wassermassen in erträglichen Grenzen halten. 

 

"Der viele Regen in Andalusien und besonders an der Costa del Sol hat die Stauseen und damit die Reserven für Trinkwasser erfreulich aufgefüllt. Die Wetterprognose sieht in Andalusien Regenfälle mindestens bis 16. März, am Wochenende auch mit Starkregen und Unwettern."




 

01.03.2025 Seit vorgestern zurück in Montánchez - Camperstop Alegría bei Joop und Yvon

Es scheint, wir sind zu früh zurück nach Montánchez gefahren, direkt hinein in Nebel, Regen und "Kälte". Am Ankunftstag, dem 27. Februar war es warm, gestern konnten wir am Nachmittag, nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, noch in der heißen Sonne im Liegestuhl liegen, doch heute herrscht schleswig-holsteinisches November-Wetter. Wir liegen hier oben in den Wolken, Temperaturen bis 11 Grad. Und die nächsten Tage - eigentlich die ganze Woche durch -  bringen Regen und ähnliche Temperaturen. Gar nicht nett. Aber wir haben ja sowieso vor, von hier aus kleinere Touren zu unternehmen und unten in den tiefer gelegenen Gebieten ist es immer um einiges wärmer.