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Frühjahrsreise April 2025 - Spanien



 

23.04.2025  Stellplatz Saint-Dizant-du-Gua, Département Charente-Maritime, Region Nouvelle-Aquitaine

 

Am Rande von Saint-Dizant-du-Gua, einer französische Gemeinde mit 501 Einwohnern, sind wir am Ostermontag, dem 21. April auf der Grünen Wiese auf einem kostenlosen Stellplatz, den die Gemeindee zur Verfügung stellt, angekommen. Der Aufenthalt ist auf 72 Stunden beschränkt. Ein wirklich super Platz, um einige Tage hier zu verbringen. Ein kleiner, aber nichtsdestotrotz gut bestückter Lebensmittelladen, Waschmaschine und Trockner, ein gutes Restaurant, wenn nötig ein Friseur ... alles was man eventuell braucht ist fußläufig erreichbar. Und man kann wunderbar weitere kleine Ortschaften mit dem Fahrrad auf den Nebenstraßen erkunden.  

 

Mortagne-sur-Gironde mit seinem Seglerhafen, der über einen Kanal mit der Gironde verbunden ist, haben wir gestern am 22. April besucht. Ein hübscher Ort. Und im Moment so friedlich und still. Aber wehe wenn die Tourismus- und Segelsaison losgeht. Man kann kaum glauben, dass dieser Hafen mitsamt Kanal im 18. Jahrhundert als Militärhafen ausgebaut wurde.

 

Heute nutzen wir den Regentag zum Wäschewaschen, wenn schon eine Waschmaschine um die Ecke vorhanden ist. 

 

                                                                             Stellplatz Saint-Dizant-du-Gua.        |      Mortagne-sur-Gironde


 

17.04.2025  Camping Municipal Les Sablères, Vieux-Boucau-les-Bains, Département Landes, Region Aquitanien

 

"Bis 1578 hieß Vieux-Boucau Port d'Albret und war ein wichtiger Hafen am Adour. Nach der Umleitung des Flusses wurde der Hafen aufgegeben und der Ort erhielt den Namen, der Alte Mündung bedeutet."

 

Die kommenden drei Tage Sonnenschein ohne Regen ... da wollen wir nicht wer weiß wie viele Kilometer auf der Straße verbringen. Nur 94 km legen wir gestern zurück und kommen gegen Mittag auf dem Campingplatz an, nachdem das Navi uns durch die schmalen Ortsstraßen von Capbreton und Seignosse geschickt hat anstatt die etwas weitere, aber komfortablere Strecke über die Autobahn und direkt nach Vieux-Boucau-les-Bains. Wir rechnen fast damit, keinen Platz zu bekommen, schließlich sind Osterferien. Aber es ist kein Problem. Der Platz ist groß, aber angenehm und liegt direkt hinter den hohen Dünen, die den Strand säumen. Herrlich die Seeluft, der breite Strand, wo Surfer sich in den Wellen üben. Es gibt einen direkten Zugang zum Strand, der allerdings für Fußkranke ganz schön anstrengend zu begehen ist durch den tiefen Dünensand. Ein Bohlenweg wäre nicht schlecht. 

 

Heute gab's endlich wieder leckeres französisches Essen:  überbackene Austern und Jacobsmuscheln, gebratene Miesmuscheln und für Heiko sein geliebtes Rindertatar im Restaurant am Salzwasser-Badesee, nur etwas über einen Kilometer Fußweg entfernt. Was für ein Genuss nach der doch recht einfachen und einseitigen spanischen Küche, die bis auf die hervorragenden Tapas oftmals landauf und landab immer nur das Gleiche zu bieten hat. Was sagte Joop: "Überall laufen Rinder und Schafherden herum, aber auf den Tellern landet immer nur Schweinefleisch." Recht hat er. 

 

 

 

 

 


 

15.04.2025  Listorreta parkea, Aldura Gunea Aldea, Errenteria, Autonome Region Baskenland

                        15 Minuten von Donostia San Sebastian

 

Letzter Tag in Spanien,

 

Heute machen wir ausnahmsweise einmal Strecke auf der Autopista. Ab Pamplona bis San Sebastian geht es durch die westlich Ausläufer der Pyrenäen. Manchmal könnte man meinen, in Norwegen unterwegs zu sein ... kurvenreiche Berg- und Talfahrten, etliche Tunnel, grüne Täler und schroffe Felsen ... eine abwechslungsreiche Landschaft.

 

Am Nachmittag ist der Wanderparkplatz, der auch über Stellplätze mit Ver- und Entsorgung für Wohnmobile verfügt, erreicht. Er liegt inmitten grüner Natur im bergigen Hinterland von San Sebastian.


 

14.04.2025  Los Fayos, Provinz Saragossa, Autonome Region Aragonien

 

Los Fayos ist ebenfalls ein winziges Örtchen mit nur 133 Einwohnern. Es liegt zu Füßen der Sierra de Moncayo. Weit im Hintergrund ist einer der noch schneebedeckten Gipfel des bis 2315 Meter hohen Gebirges von unserem Stellplatz aus zu sehen. Das Dorf erstreckt sich entlang des Rio Queiles, eng geschmiegt an steil aufragende, Felsen aus rötlichem Gestein.

Oberhalb des Ortszentrums gibt es eine Route der Höhlen, " ... die die Dächer des Stadtzentrums überragen und unserem schönen Dorf ein malerisches Flair verleihen. Die Eremitage von San Benito, der Burgturm und die Kirche Santa María Magdalena vervollständigen unser künstlerisches und kulturelles Erbe."

 

Abgesehen von dem tollen Stellplatz, ist es ein interessanter Ort ... aber was uns irgendwie grummeln in der Magengegend verursacht ist die hoch aufragende Staumauer am Ende des Dorfes. Man mag sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Mauer dem Wasserdruck aus irgend einem Grund nicht mehr standhalten würde. 

 


Fahrt am 12.04.2025                                                                                                                            Fahrt am 14.04.2025


13.04.2025 Rioseco de Soria, Provinz Soria, Autonome Gemeinschaft Kastilien-León

12.04.2025 Rioseco de Soria, Provinz Soria, Autonome Gemeinschaft Kastilien-León

 

Jetzt geht's Zug um Zug nach Norden. Welchen Rückweg durch Frankreich wir eigentlich nehmen wollen, wissen wir noch nicht so genau. Hängt ein wenig von den Regenwahrscheinlichkeiten ab. Im Moment lassen wir uns noch etwas treiben und entscheiden nach Lust und Laune und Regenradar. Am Wahrscheinlichsten wird sein, dass wir über Donostia und Bayonne fahren werden. 

 

Zwei Nächte (12. und 13. April) verbringen wir auf dem Stellplatz in Rioseco de Soria, den wir von unserer letzten Spanienreise her kennen. Man steht wunderbar ruhig, und dazu lädt ein nettes Restaurant um die Ecke zu einem Mittagessen ein. Da fast totale Stille herrscht in der Nacht, irritiert ein Geräusch, das wir nicht einordnen konnten, ob es sich um einen Vogel oder ein anderes nachtaktives Tier handeln könnte. Ein peilsenderartiges, einsilbiges, helles "Djü", das aus verschiedenen Richtungen zu hören ist. Wie wir später herausfinden, handelt es sich offenbar um den Gesang einer Zwergohreule, oder vielleicht sind es auch zwei, ein Pärchen, die sich gegenseitig zurufen. Am liebsten würde Heiko auf Suche gehen, aber so als total Ortsfremder wäre das ein sicher nicht von Erfolg gekröntes Unterfangen.

 


 

11.04.2025 Madrigal de las Altas Torres

 

Nach langem hin und her überlegen, welche Strecke wir auf dem Weg zurück nach Frankreich nehmen wollen, waren wir gestern noch einmal nach Saucedilla am Arrocampo zurückgekehrt. Geplant war, südlich von Madrid an Toledo vorbei, über Cuenca, Teruel, Lleida und Andorra nach Frankreich einzureisen. Dann haben wir es uns doch anders überlegt und sind für heute östlich von Salamanca mitten im Nirgendwo von Kastilien gelandet. Ab diesem Wochenende befindet sich Spanien in den Osterferien und wir denken, dass die wenigen Stellplätze entlang der südlichen Strecke, die auch die eine oder andere Sehenswürdigkeiten bietet, vielleicht recht voll werden können. Schon gestern am Nachmittag wurde der Stellplatz in Saucedilla stärker frequentiert als sonst. Nun stehen wir also in der brettflachen Einöde der Kastilischen Mesa auf 810 Metern Höhe vor den Toren des Ortes Madrigal de las Altas Torres in der Provinz Ávila. Der alte Ortskern wurde als Kulturgut eingestuft und verfügt über eine 2300 Meter lange und ca. 1,50 Meter dicke mittelalterliche Stadtmauer mit wohl teilweise erhaltenen Türmen und Toren. Mal sehen, ob wir morgen vor Abfahrt Lust haben, uns dort mal umzuschauen. Groß ist der Ort nicht mit gerade rund 1200 Einwohnern. 

 

Gestern am Nachmittag und heute Morgen hat Heiko noch einmal die Gelegenheit genutzt, und war auf Vogelmotive am Arrocampo  aus, bevor es wieder anfing zu regnen. Ein paar schöne Fotos sind so noch im Portfolio gelandet von dem Purpurreiher, Graureiher, Rallenreiher, dem Nachtreiher und dem Rotmilan .

 


 

08.04.2025 Dehesa nahe Zarza de Granadilla

An der uns bekannten Dehesa nahe Zarza de Granadilla, wo wir vor genau fünf Monaten schon gestanden haben

 

Nun geht es langsam aber sicher wieder nach Norden. Heute morgen sind wir aus Saucedilla abgereist, über Casatejada und Serrejón, durch den Nationalpark Monfragüe entlang des Rio Tietéar, weiter nach Plasencia über die Autovia, dann quer durch die Dehesa zu dem bekannten Platz. Der weiträumige Parkplatz weckt in uns gemischte Gefühle seit dem wir uns am Abend des 3. November hier im Modder festgefahren hatten. Aber ansonsten ist es schön und ruhig hier. Und selbst nach dem vielen Regen in den vergangenen Wochen sind die Wege inzwischen wieder staubtrocken und fest. Das gab den Ausschlag, für den restlichen Tag und die Nacht hier zu bleiben. Draußen treiben sich Bienenfresser herum, wie ihr Getriller anzeigt. 

 

Der Ornithologischen Park Arrocampo hat sich letztlich aus fotographischer Sicht doch als sehr lohnend herausgestellt. Wie gut, dass wir uns längere Zeit dort aufgehalten haben und Heiko seine Geduld und Beharrlichkeit und auch gute Beobachtungsgabe mal wieder unter Beweis gestellt hat. Purpurreiher, Purpurhuhn und Zwergdommel (gehört ebenfalls zu den Reihern und ist nur etwa so groß wie ein Eichelhäher) sind meist nahezu unsichtbar im Rohr versteckt zum Brüten. Aber in Abständen müssen sie doch heraus kommen. Das sind dann die Momente, auf die der Fotograf manchmal stundenlang gewartet hat. Zum Abschluss gestern Abend entdeckten wir dann zusammen auch noch einige Nachtreiher, die sich schon zur Abendruhe in den Bäumen begeben hatten.

 

In einigen Gegenden der Extremadura, kann man Orchideen finden. Unter Anderem auch auf dem "Senda de las Orquídeas de Almaraz", der nur einige Autominuten von Saucedilla entfernt ist. Obwohl wir damit gerechnet hatten, dass es noch zu früh im Jahr für Orchideen ist, hatten wir dorthin einen Abstecher gemacht und tatsächlich fanden wir unter einem Olivenhain einen ganzen Orchideengarten. 

 


 

06.04.2025 Saucedilla 

Seit gestern Nachmittag hat sich das Wetter wieder der sonnigen Seite zugewandt. Gleich ist es wieder sehr warm. Es ist Sonntag und seit wir letzten Donnerstag an der Kirche zum Rötelfalkengucken waren, haben wir zwischenzeitlich keine weiteren Ausflüge unternommen. Freitag und Samstagvormittag hat es heftig geregnet und jetzt am Wochenende sind zu viele Leute unterwegs. Hier am Arrocampo sehen wir ganze Gruppen von Hobby-Ornithologen mit ihren Spektiven auf dem Wanderweg am See entlang laufen. Insofern warten wir bis morgen, um uns dem nächsten Ziel zuzuwenden. 

 

Am See hatte Heiko ein paar Aufnahmen von einem Kormoran gemacht. Das ist nun kein besonders seltener Vogel, aber manchmal ist es ganz witzig ihren Bewegungen zuzuschauen. Wenn man die Bilderreihe schnell hintereinander anklickt, ergibt es ein kleines "Filmchen" einer Bewegungsstudie eines sich an Land begebenden Kormoran. 


 

03.04.2025 Saucedilla 

Aus der Tourismus-Seite des Nationalparks Monfragüe: 

"Umgeben von Tälern, Wiesen, Naturschutzgebieten und endlosen Steineichenwäldern liegt Saucedilla im Herzen der Dehesa der Extremadura. Zum architektonischen Erbe dieses kleinen Ortes gehört die imposante Kirche San Juan Bautista, die zum Kulturgut der Extremadura erklärt wurde und das Herzstück des Ortes beherrscht.

Eine der Hauptattraktionen von Saucedilla ist der Ornithologische Park Arrocampo, der sich neben dem gleichnamigen Stausee befindet und fünf Observatorien bietet, von denen aus man die verschiedenen Vogelfamilien, die das Feuchtgebiet bewohnen, beobachten kann: Zwergdommeln, Blässhühner, Purpurreiher, Purpurhühner, Eisvögel usw." 

Aus fotographischer Perspektive hatten wir uns von dem Ornithologischen Park Arrocampo doch um einiges mehr versprochen. Ein Pluspunkt sind die gut zu erreichenden Aussichtspunkte mit den Unterständen. Andererseits ist die Entfernung zum gegenüber liegenden Ufer relativ groß, die Ufer sind dicht mit Rohrkolbenbeständen bewachsen ... und, was für Fotografie überhaupt nicht geht: Über dem See wabert die Luft von der Wärme des Wassers. Dazu muss man wissen, dass der See künstlich angelegt wurde, um das erwärmte Kühlwasser des nahegelegenen Kernkraftwerks zum Abkühlen aufzunehmen. Das Kühlwasser wird dem Fluss Tejo entnommen, darf aber im erwärmten Zustand nicht direkt zurück geleitet werden, weil sonst das Ökosystem des Flusses verändert oder zerstört würde. 

 

Und doch gibt es ein fotographisches Highlight im Ort. Und das ist die Kirche San Juan Bautista. Nicht etwas die Kirche selbst, die zwar für den kleinen Ort recht imposante Ausmaße hat, aber ansonsten nicht sehr ansprechend wirkt. Sondern die große Population von Rötelfalken, die in auf dem Dach aufgestellten Nistkästen und im Dach selbst ihrem Brutgeschäft nachgeht. Da sind Heiko super Bilder gelungen.


 

01.04.2025 Saucedilla 

Seit gestern sind wir wieder unterwegs, nach einem herzlichen Abschied von Joop und Yvon. 

Wie seit langem geplant, war unser Ziel noch ein letztes Mal "La Serena" und die Steinkäuzchen. Erneut übernachten wir gestern Abend unter der Eukalyptus-Baumgruppe, nicht bevor wir am späten Nachmittag erst einmal nach den Käuzchen schauen. Die Lichtverhältnisse sind nicht mehr die Besten, die Sonne steht tief im Westen und wir schauen auf die Schattenseite der Steinhaufen. Die kleinen Eulen verschmelzen fast gänzlich mit den Steinen ihrer Behausungen.

 

Heute Morgen sind wir - ganz unüblich für uns - mit der ersten Morgenröte auf den Beinen. Frühstücken können wir später irgendwo unterwegs. Einige der Steinkäuze sind zu Hause und das Licht kommt nun von der richtigen Seite. Seit unserem letzten Besuch hat die Vegetation ordentlich an Höhe gewonnen, was sich hübsch macht im Bild.

 

Später, auf der Schleichfahrt zurück, schlägt das Fotografenherz gleich mehrfach höher: Großtrappen hat Heiko ja schon in Portugal aufnehmen können, aber es fehlte noch die kleinere der Trappenarten. Heute stolziert ein Zwergtrappen Hahn über die Weide und vollzieht eine Art Balztanz mit aufgeplusterter Halskrause. Wo sich das zu betörende Weibchen befindet, können wir nicht ausmachen. Aber irgendwo in den Gräsern sitzt es und schaut zu. Kurz vorher hatten wir zwei der Vögel zusammen fliegen sehen, ohne dass uns klar war, um welche Art es sich handelt. Der Wiedehopf ist ebenfalls schon unterwegs und lässt sich sogar ganz aus der Nähe fotografieren. Und später dann eine kleine Schar Falken, die sich in der Nähe der Straße auf einem Steinhaufen zusammengetan haben. Die haben wir auch gestern schon gesehen, doch leider waren sie auf und davon, sobald der Wagen hielt. Heute drehen sie nur einige Runden, kommen aber immer wieder zu ihren Steinen zurück. Was für ein Glückstreffer. 

 

Nach dem Frühstück setzen wir die Fahrt fort über Don Benito und Trujillo nach Saucedillo, ein kleines Dorf in der Nähe von Almaraz am Stausee Arrocampo. Es soll sich um ein Gebiet mit großem Vogelreichtum handeln. Heute haben wir uns erst einmal auf dem WoMo-Stellplatz in Saucedilla niedergelassen. Ab morgen Nachmittag soll es eine Wetterverschlechterung für die nächsten Tage geben mit Regen und kühleren Temperaturen. So werden wir die Vormittagsstunden nutzen und uns erst einmal einen Überblick verschaffen. Der Stellplatz ist ganz angenehm, mal schauen, wie lange wir hier bleiben werden. Vielleicht bis Samstag, wenn wieder Sonne angesagt ist.