26.01.2025 Stellplatz Sanlurar ACParking

Nach zweijähriger Pause sind wir wieder zurück in Sanlúcar im ACParking
Nach rund 292 Kilometern Fahrt sind wir gestern Abend bei Alfonso auf dem Stellplatz in Sanlúcar angekommen. Wir hatten Sehnsucht nach unserer andalusischen Lieblingsstadt. Vor genau zwei Jahren waren wir zuletzt hier. Es ist warm, bewölkt und regnerisch, ab und zu lugt die Sonne durch die Wolken. So war es auch schon in Portugal und soll bis ungefähr kommenden Mittwoch anhalten. Der gesamte Süden hat in der letzten Woche ordentlich Regen abbekommen wie wir auf der Fahrt gesehen haben. Nicht nur in Portugal standen ganze Flächen unter Wasser. Die Flüsse sind randvoll und teilweise über die Ufer getreten. Man kann nur hoffen, dass auch die Wasserreservoirs sich gefüllt haben.
Leider haben wir nicht den von uns gewünschten Standort bekommen ... aber immerhin den letzten noch freien Platz. Alfonso macht das Geschäft seines Lebens. So voll haben wir es hier noch nie erlebt. Selbst an Feiertagen, wenn die Spanier für ein verlängertes Wochenende einflogen, waren in der Vergangenheit immer noch Plätze frei. Nun ja, wir hätten es lieber anders, müssen uns aber wohl oder übel damit arrangieren.
22.01.2025 Motorhome Ecopark São Brás de Alportel
Wow ... das war ein Wetter die letzten vier Tage. Am Sonntag, dem 19. fing es am Abend schon an zu regnen. Montag waren wir in São Brás zum Einkaufen und anschließend beim Inder zum Mittagessen. Trotz Regenschirm und jeweils nur wenigen Metern zu gehen kamen wir im Restaurant mit triefenden Klamotten an. Es war fast wie in Panama. Die Nässe sammelt sich auf den Dächern und fließt einem von den Dachrändern aufs Haupt, wenn man Pech hat, direkt in den Nacken. Sowas wie Regenrinnen kennt man hier nur bedingt. Wir waren die einzigen Gäste. Bei diesem Wetter schickt man ja keinen Hund nach draußen. Gott sei Dank war der Gastraum nicht kalt, trotz Wetterverschlechterung ist es wärmer geworden, die Temperaturen liegen zwischen 18 und 20 Grad. Die Nächte vorher waren sehr kalt, wir mussten die Heizung anschmeißen. Nun ist es in der Nacht so warm, dass wir am liebsten die Fenster aufstellen würden, was wiederum wegen des Sturmes nicht ging. Seit Montag hat es praktisch ununterbrochen gestürmt und gegossen, wie aus Eimern. Hinzu kamen in der Nacht Gewitter, das Donnern aber war wegen des Prasselns des Regens kaum zu hören. Montag ging auf Helgas iphone von AvisorPROCIV eine Warnmeldung ein: "Heavy rain in your region in the next 48 hours. Strong winds. Risk of flooding. Stay alert." Okay ... wir waren auf der Hut und haben vorsichtshalber alle losen Teile, wie Stühle, Tisch und Wäscheständer in Leo verstaut ... und waren für alle Fälle jederzeit abfahrbereit.
Heute hat sich die Wetterlage nun wieder beruhigt. Es hat zwar noch ab und zu geregnet und am Meer gab es frischen Wind, aber auch nicht schlimmer, als wir es von der Nordsee und manchmal auch der Ostsee her kennen. Letztendlich haben wir uns auf unserem derzeitigen Stellplatz recht sicher gefühlt - soweit man sicher sein kann. Er liegt hoch, das Wasser fließt ab, trotz der Menge hat es nur wenige Pfützen gegeben, die inzwischen schon wieder durch den Wind abgetrocknet sind. Einen Bergrutsch mussten wir auch nicht befürchten und ein Fluss, der zu Überschwemmungen führen könnte, ist auch nicht in der Nähe.
Vorgestern und auch noch gestern sind ungefähr 30 Wohnmobile im Laufe des Tages hier auf dem Platz angekommen. Wir gehen davon aus, dass es woanders zum Teil zu unsicher geworden ist und sie einen sicheren Platz suchten. Auf dem Weg zurück von unserem heutigen Ausflug mit dem Leihwagen sahen wir einige unter Wasser stehende Felder und Wiesen. Das geht ganz schnell. Und da unser Navi uns mal wieder zum Narren gehalten und uns eine unbefestigte Straße entlang geführt hat (obwohl diese Funktion eigentlich ausgeschaltet war), kam Heiko kurzzeitig ganz schön ins Schwitzen. Der Sand hier wird bei Nässe zu einer ekligen Schmierschicht. Wir waren heilfroh, als wir wieder auf einer befestigten Straße ankamen.
Der Ausflug führte uns noch einmal an den Strand von Faro, heute war deutlich mehr Bewegung im Wasser. Weiter ging es zur Praia da Falésia, ein mehr als 8 Kilometer langer Strand zwischen Olhos de Água und Vilamoura. Wegen der faszinierenden Kulisse aus orangefarbenen Felsklippen gilt die Falésia als einer der schönsten Strände der Algarve. Es ist wirklich traumhaft schön und erinnert an die “Bardenas Reales“ im Norden Spaniens.
18.01.2025 Motorhome Ecopark São Brás de Alportel
Das ging fix mit dem Fahrrad. War nicht viel dran zu machen, wie man uns im Fachgeschäft sagte. Nur eine spezielle Reinigung der Kontakte am Display. Gestern konnten wir es bereits wieder in Almancil abholen. Unsere Räder sind nun 10 Jahre alt, da kann schon mal was mit der Elektronik los sein. Mal schauen, ob das Problem nun wirklich behoben ist, und nicht bei der nächsten Tour wieder ein Wackelkontakt auftritt.
Der Leihwagen kam gleich gestern zum Einsatz. Helga wollte gerne mal wieder in einem Restaurant mit Blick auf Strand und Meer zu Mittag essen. Das Restaurant "The Bold Octopus" liegt nicht weit von Almancil entfernt. Der Name klingt witzig, ist aber eher auf die Klientel des Golf Resorts "Vale do Lobo" ausgerichtet. Ziemlich teuer für portugiesische Verhältnisse und recht abgehoben. Ständig scharwenzelte der Kellner um einen herum. Wir wollten eigentlich was Bodenständigeres. Danach ein Abstecher zur Praia de Faro. Endlos langer Sandstrand und eine hübsche Brandung. Nichts Aufregendes.
Heute ging's ein Stück die Berge hinauf zu einem Ort Namens "Wildschwein", "Javali" auf Portugiesisch. Ein kleiner Weiler mit verstreut liegenden Häusern inmitten einsamer Natur. Ein ornithologischer Pfad lädt zu einer kleinen Wanderung ein. Die "Golden Oriole", der Goldpirol, soll hier zu finden sein. Aber leider erst gegen Ende April. Auch sonst lassen sich nicht viele Vögel blicken. Aber die Fahrt lohnt sich schon allein wegen der Einsamkeit und dem herrlichen Weitblick bis hinunter zum jetzt in der Mittagszeit silbern glitzernden Meer.
15.01.2025 Motorhome Ecopark São Brás de Alportel
Ab übermorgen, Freitag 17. Januar, haben wir uns für eine Woche einen Mietwagen bestellt. Um 10:00 Uhr soll er hierher auf den Stellplatz bei São Brás de Alportel angeliefert werden. Die Idee dazu tragen wir seit Längerem mit uns herum. Bei früheren Reisen war das nicht notwendig, da man ja mit dem WoMo nahezu überall hinkam und es viel mehr Parkmöglichkeiten gab. Jetzt hat sich die Situation geändert ... und nicht nur, was das Parken betrifft. Heikos Fahrrad hat Probleme mit der E-Unterstützung. Jetzt befindet es sich zum Durchchecken in Almancil in einem E-Bike-Geschäft. Die haben dort gut zu tun, das Ganze wird einige Zeit dauern. Und ob sie es wieder hinkriegen steht letztlich auch in den Sternen, hängt auch vom Preis für die Reparatur und Ersatzteile, etc. ab, ob wir es machen lassen wollen. Das schränkt uns momentan in unserem Bewegungsradius ein. Zumal unser neuer Stellplatz in der bergigen Region im Hinterland der Algarve liegt. Es gefällt uns ausnehmend gut hier. Großzügige, offene Parkflächen, ruhig, nicht so voll und sehr sonnig. Aber, er ist halt weit ab vom Schuss. So werden wir dann in der nächsten Zeit mit einem Pkw die Gegend erkunden. Wobei auch die Mietpreise unschlagbar günstig sind. Eine Woche inklusive Versicherung kostet 115 Euro zur Zeit.
13.01.2025 Campingplatz Olhão/ Faro

Immer noch vertreiben wir uns die Zeit auf dem Campingplatz in Olhão. Man mag sich wundern: dafür, dass der Platz nicht so ganz unsere Kragenweite ist, stehen wir schon ganz schön lange hier. Letztendlich ein Zeichen, dass nicht alles schlecht ist. Würden die Camper nicht so eng beieinander stehen, wäre es sogar ein recht angenehmer Platz für einen längeren Aufenthalt, um dem Winterwetter in Deutschland zu entfliehen. Einige Leute stehen hier jedes Jahr monatelang. Unsere direkten Nachbarn haben sich hier in Portugal extra ein Pkw gekauft und angemeldet, das sie während ihrer Abwesenheit dann bei Bekannten unterstellen. Sie verbringen außer den heißen Sommermonaten das ganze Jahr hier auf dem Platz. Das wäre uns dann doch zu langweilig, auch mit zusätzlichem Kleinwagen.
Als ein richtiges Highlight hat sich der Park hinter dem Zaun direkt neben uns herausgestellt. Außer den hübschen Blauelstern treibt sich inzwischen auch ein Wiedehopf auf der Wiese herum. Da wünscht man sich Wochen-, ja Monate lang, dass einem endlich mal ein Wiedehopf nahe kommt zum Fotografieren, und dann lässt dieser sich hier direkt nebenan nicht einmal von Leuten stören, die nur wenige Meter an ihm vorbei spazieren.
Nur einige Fahrrad-Minuten von uns entfernt, quasi um die Ecke, bieten Zuchtbecken nicht nur Flamingos Nahrung und Ruheplätze. Auch Brandgänse, Stelzenläufer, Reiher, Löffler, Sanderlinge und andere Wasservögel fühlen sich hier wohl. Bei unserem ersten Besuch dort hielt zu unserem Bedauern die gesamte Flamingo-Kolonie Mittagsschlaf, die Köpfe versteckt in den Federn. Die Räder hatten wir etliche Meter vorher abgestellt, zu matschig war der letzte Rest des Weges von dem Regen tags zuvor. Das Zeugs pappt in dicken Klumpen an den Schuhen. Wir waren gewarnt worden und hatten vorsorglich alte Schuhe bzw. Gummistiefel an. In getrocknetem Zustand ist die Matsche hart wie Beton und zu guter letzt ist sie auch noch farbecht. Schwer aus Schuhen und Kleidung wieder heraus zu bekommen. Heute Morgen vor dem Frühstück ist Heiko allein hingeradelt, irgendwann müssen ja auch Flamingos frühstücken und sich nicht dem Schlaf hingeben. Ein paar nette Fotos sind dabei herausgekommen.
Revier- oder Paarungskampf unter Brandgänsen
07.01.2025 Campingplatz Olhão/ Faro
Parque de Campismo e Caravanismo de Olhão
Wir hatten wieder Lust auf Neues. Eine Woche auf dem Campingplatz in Sagres war genug, obschon wir uns dort sehr wohl gefühlt haben. Aber auf Dauer wird es doch etwas langweilig, da ja leider - wie schon berichtet - das Meer nicht so mitgespielt hat, wie wir es uns gewünscht hätten. Am Anfang war es spiegelglatt, einige Tage später kam zwar etwas mehr Leben auf, mit geschätzten vier Meter hohen Wellen und einer netten Brandung, aber das hatten wir schon ganz anders erlebt. Und all zu viel unternehmen kann man in Sagres nicht, wenn man nicht gerade Surfer ist.
Mit einer Zwischenübernachtung gestern, am 6. Januar, auf einem Fußballfeld großen, sandigen, wenig anheimelnden Stellplatz in Estoi, sind wir heute Vormittag in Olhão eingetrudelt. Auf gut Glück haben wir den hiesigen Campingplatz angelaufen, und tatsächlich einen Platz bekommen. Das wird nicht gerade unser bevorzugter Campingplatz werden ... viel zu viele Camper in viel zu kleinen Parkbuchten. Wir stehen glücklicherweise ganz am Rande des Campingplatzes, rechts von uns der Zaun und dahinter nur noch Wiesen und Pinienbäume. Eine Menge Blauelstern und Schwarzkehlchen fliegen umher. So kann man es auch hier gut aushalten.
Mit dem Rad sind wir schnell im Ort. Vorhin haben wir den Sonnenschein auf der Terrasse der alten Markthalle bei einer Sangria genossen. Auch sonst gibt es einige Möglichkeiten für Fahrradausflüge und vielleicht, wenn wir Lust haben, mit einem Boot rüber zu den vorgelagerten Inseln Armona und Culatra.
Die Steilküste bei Sagres
Die Markthalle (zwei gleichgroße, identische Gebäude) in Olhao Verschnaufpause nach kleiner Radtour in einem Eiscafé in Olhao
Wieder ein paar neue Jagdtrophäen
01.01.2025 Campingplatz Orbitur Sagres

Am 30. Dezember haben wir uns entschlossen, einige Zeit auf dem Campingplatz in Sagres zu verbringen und von hier aus Touren zu unternehmen. Die Preise halten sich zu dieser Jahreszeit in Grenzen und wir stehen sicher und ruhig ... irgendwo wie in früheren Zeiten einen Platz in der Natur zu finden ist völlig aussichtslos und bringt auch keine richtige Freude mehr bei der Menge an Wohnmobilen, die unterwegs sind. Auch hier auf dem Orbitur-Platz gibt es - wie in Milfontes - keine mit dem Metermaß ausgemessenen Stellplätze in Reih und Glied. Jeder sucht sich sein Plätzchen unter den hohen Kieferbäumen (ja, endlich mal kein Eukalyptus), auf dem er einigermaßen gerade ausgerichtet stehen kann.
Den Jahreswechsel um Mitternacht hat ein kleines Feuerwerk vor den Toren des Campingplatzes eingeläutet. Es hat ungefähr fünf Minuten gedauert, dann war wieder alles ruhig. Traditionell feiern hier in an der Algarve die Menschen wohl an den Stränden Silvester. Feuerwerk gibt es in den großen Städten, wie Lissabon und Porto. Wir haben es ruhig angehen lassen und uns zwei norddeutsche Krimis angesehen "Nord bei Nordwest" - hatten wir etwa Heimweh? Das war ein richtiges Kontrastprogramm: hier seit Tagen blauer Himmel, um und bei 18 Grad und völlige Windstille ... im Film Wetter nach norddeutscher Art - Nebel, Nebel, Nebel. Ab kommenden Samstag wird es auch hier windiger werden und für Sonntag ist gar Regen angekündigt. Das braucht das Land.
So wie wir den Atlantik in den letzten Tagen erleben, kennen wir ihn gar nicht. Was haben wir bei unseren Touren damals für phantastische Wellen erlebt, die gegen die Felsen anbrandeten und in bis über 50 Meter hohe Gischt zerstoben. Gestern lag das Meer ruhig wie ein Tischtuch, wenn man überhaupt von Wellen sprechen kann, waren diese vielleicht 50 cm hoch. Hm ... da war doch was mit Vollmond und Neumond, die einen gewissen Einfluss auf die Wellenhöhe haben können. Der nächste Vollmond ist am 13. Januar und Neumond am 29. Januar. Schau'n wir mal (wie unsere Ruth immer sagte), vielleicht haben wir Glück und die Gegebenheiten werden günstig sein.
"Beeinflusst der Vollmond die Höhe der Wellen?
Das Zusammenspiel von Sonne und Mond wirkt sich auf die Gezeitenkräfte aus, die wiederum den Wasserstand in den Ozeanen beeinflussen. Insbesondere während Vollmond und Neumond, wenn die Sonne, der Mond und die Erde in einer geraden Linie stehen, verstärken sich ihre Gravitationskräfte. Dies führt zu sogenannten Springfluten, bei denen der Wasserstand höher ist als gewöhnlich.
Während Springfluten sind die Wellen in der Regel höher als bei normalen Gezeiten. Dies ist auf den höheren Wasserstand zurückzuführen, der mehr Wasser zur Verfügung stellt, um Wellen zu bilden. Allerdings ist der Einfluss des Vollmonds auf die Wellenhöhe relativ gering im Vergleich zu anderen Faktoren wie Windgeschwindigkeit, Wassertiefe und Küstenform.
Um einen spürbaren Unterschied in der Wellenhöhe während des Vollmonds zu beobachten, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:
Starke Gezeiten: Bereiche mit starken Gezeiten, wie z. B. Buchten und Flussmündungen, erleben größere Höhenunterschiede bei Flut und Ebbe.
Niedrigwasser: Wenn der Wasserstand niedrig ist, wie z. B. bei Ebbe, haben die Wellen weniger Wasser zur Verfügung, um sich zu bilden. Daher kann sich der Einfluss des Vollmonds während des Hochwassers stärker bemerkbar machen.
Günstige Küstenform: Gewisse Küstenformen, wie z. B. Buchten und Halbmonde, können die Wellenhöhe verstärken. Dies liegt daran, dass diese Formen die Wellenenergie konzentrieren und dadurch höhere Wellen erzeugen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vollmond zwar einen kleinen Einfluss auf die Wellenhöhe hat, dieser jedoch im Vergleich zu anderen Faktoren relativ gering ist. In Kombination mit starken Gezeiten, Niedrigwasser und einer günstigen Küstenform kann der Vollmond jedoch zu spürbar höheren Wellen führen."