01.08.2025 Mehamn/ Lavähdysalue
Heute ist einer dieser sonnigen, windstillen und warmen Wahnsinnstage, die es immer wieder hier oben in der arktischen Region in den Sommermonaten gibt. Gestern haben wir uns noch gegen die Kälte sehr warm anziehen und am Abend in kuschelige Decken hüllen müssen. Wärmer als 8° wurde es nicht. Wobei Leo Gott sei Dank nicht so schnell auskühlt, aber bei 14° Innentemperatur kann man schon ein warmes Deckchen vertragen. Heute morgen gegen 8 Uhr lag die Außentemperatur schon bei 19°, der dicke Nebel, der gestern alles um uns herum einhüllte, hatte sich irgendwann während der Nacht verzogen und die Sonne tat ihr Bestes, um die Kälte zu vertreiben. Gegen Mittag durften wir uns dann über 28° freuen. Jetzt ist es nach 21 Uhr und noch immer herrschen draußen 20°.
Wir sind sehr gespannt, ob wir später um 23:28 den Sonnenuntergang beobachten können. Gestern begann ja die Zeit der Mitternachtsdämmerung. Um 23:48 Uhr ist die Sonne das erste Mal seit dem 13. Mai wieder untergegangen. Leider war davon nichts zu sehen, der undurchdringliche Nebel hatte seinen weißen Vorhang vor das Schauspiel gezogen.
Selbst der rote Leuchtturm mit den weißen Streifen war gestern vollkommen verschwunden. Heute gibt er wieder einen schönen farblichen Kontrast vor dem strahlend blauen Himmel und Meer und den grünen Wiesen.
Gegen Mittag radeln wir hinüber zum Leuchtturm. Letztes Jahr war das kleine Café wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Eine norwegische Waffel mit Erdbeermarmelade und saurer Sahne wollen wir uns doch wenigstens gönnen. Pech gehabt. Das Café ist jeden Tag zwischen 12 und 20 Uhr geöffnet ... nur heute nicht: "Genießen sie den schönen Ausblick und kommen Sie morgen wieder" ... na ja, mal sehen.
Wir entschließen uns, nach Mehamn auf die Landzunge zu fahren. Bei dem tollen Wetter und dem nahen Wochenende wird es die nächsten Tage mit Sicherheit wieder recht voll auf dem kleinen Parkplatz in Slettnes werden. Außerdem sind wir dort näher am Wasser und haben eher die Chance, vorbeiziehende Wale und Robben zu beobachten.
Unterwegs entdecken wir einen Adler auf einem Stein sitzend an einem kleinen See. Ziemlich ungewöhnlich für Adler bleibt er erst einmal sitzen, obwohl wir anhalten und Heiko die Tür öffnet. Einige Meter hinter dem Adler sitzt starr und steif ein Singschwan. Mit weit gerecktem Hals beobachtet er den Adler und folgt ihm mit den Augen. Auch wenn Schwäne recht wehrhaft sind, wird ihm diese Nähe sicher nicht behagen.
Den Sonnenuntergang konnten wir leider nicht vollständig erleben. Um 23:07 Uhr stand die Sonne blutrot über dem, auch diesmal leider vorhandenen, schmalen Wolkenband und verschwand kurz darauf dahinter. Auch der Sonnenaufgang um 00:48 fand hinter den Wolken statt. Um 03:00 Uhr heute Morgen stand sie dann schon wieder hoch am orange leuchtenden Himmel.