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BENEHMEN IST GLÜCKSACHE

oder : Die Egoisten sind unterwegs

 

Das Netz ist voller Klagen von Reisenden alter Schule über das (Fehl)verhalten etlicher Wohnmobilisten, auf die man so im Laufe der Jahre trifft. Zu fast jedem einzelnen in den Foren angeführten Punkt  können wir nur nicken … alles tatsächlich schon selbst erlebt.  

Zuhause im Wohnmobil 

Dabei spielt die Nationalität der Übeltäter so gut wie keine Rolle, sie kommen aus aller Herren Länder. Angefangen vom Kuschelcampen, so dicht am Nebenmann, dass der seine Tür nicht mehr öffnen kann (erlebt auf dem städtischen offiziellen Stellplatz in Bamberg), dem absolut Ekel erregenden  Reinigen des Toilettentanks mit dem Trinkwasserschlauch (wir nehmen grundsätzlich nur unseren eigenen Schlauch), bis hin zum Verrichten der Notdurft inmitten der Weinreben, weil man zu faul ist, das Mobil ein paar Meter zur Reinigungsanlage zu fahren. Oder, wie auch jetzt wieder, an einem unserer absoluten Lieblingsplätze in Spanien, an der “Playa da Carolina“, einem wunderschönen Plätzchen Erde mit Blick über zwei kleine Buchten … wenn nicht dieses egoistische Volk unterwegs wäre, das ihre langen Schlorren natürlich längs hintereinander parkend entlang der Sicht auf das Meer stellen müssen. Zusätzlich hängt hinten dran auch noch der Kleinwagen oder diverse andere Teile. Natürlich müssen diese Leute ausgerechnet hier - und man beachte, dass es sich um keinen offiziellen Stellplatz handelt und Campingverhalten strikt untersagt ist - ihre Wäsche waschen, weil ja gerade die Sonne scheint. Diese flattert dann lustig an der Leine, die hinter dem Fahrzeug bis zum Anhänger für den Kleinwagen gezogen ist. Solchen Leuten, und der schieren Menge von ihnen, ist es zu verdanken, dass mittlerweile immer mehr Bereiche für Wohnmobile verboten werden, wo man noch vor kurzem unbehelligt herrlich stehen durfte.  Man müsste einen Aufruf in allen möglichen Sprachen im Internet starten, welcher das Benehmen dieser Leute derart anprangert, dass vielleicht einige doch noch ins Grübeln kommen. Aber wir befürchten, dass da Hopfen und Malz verloren ist. 

 

 

Andar a ver autocaravanas  

Einen Spaziergang machen um Wohnmobile anzuschauen

oder: Ein besonderes Sonntagsvergnügen

 

 

Es ist Sonntag, da geht die einheimische Bevölkerung aus … zum Essen in die Restaurants, die dann fast alle brechend voll sind, und anschließend zu einem Spaziergang mit der ganzen Familie. In die Berge oder ans Meer. Heute lockt dazu noch das herrliche Wetter, Sonnenschein und 20° Wärme, das muss auch in Spanien zu dieser Jahreszeit genutzt werden. Und wenn dann noch solch eine Parade Wohnmobile der verschiedensten Arten und Größen in der Landschaft herumsteht, dann … auf zur autocaravana-Schau. Man geht nah heran an das Fahrzeug, beguckt es von allen Seiten. Zeigt hier hin und dort hin und bespricht ausgiebig, was man so sieht. Wir von drinnen begucken wiederum die Leute draußen, die sich aber davon nicht im geringsten stören lassen. Spanien hat erst seit wenigen Jahren eine “Wohnmobil-Gemeinde“, noch vor fünf Jahren waren Wohnmobile mit spanischem Kennzeichen recht selten anzutreffen. Und wenn, waren es oftmals Ausländer, die in Spanien ihren Wohnsitz haben.  Unsere Bekannten aus Andalusien mussten extra in die Nähe von Barcelona reisen, um sich dort bei einem Händler ein Fahrzeug aussuchen und bestellen zu können. Insofern nimmt man es mit Humor, wenn wir an Sonn- und Feiertagen zum Ausstellungsstück mutieren.